Volltext: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

Der Fünfunöneunziger. 
Nürnberger Geschichte. 
1806) 
Von G. Winter. 
Ju Jahre 1806 war die alte freie Reichsstadt 
Nürnberg von zahlreichen, wenn auch ungebetenen 
Gästen, heimgesucht; es war nämlich am 7. März 
unter dem General Froͤre das 95. Regiment des fran— 
zösischen Kaiserreichs eingerückt, und hatte, wie es 
schien und der Erfolg es auch lehrte, sein Quartier 
auf längere Zeit genommen und dadurch ein reges 
Leben in die Stadt gebracht. Besonders fand der 
weibliche Theil der Bevölkerung viel Wohlgefallen 
an den schmucken Fremdlingen, die in ächt französischer 
Galanterie jeder jungen Frau, jedem hübschen Mädchen 
die Kur machten, und durch Augen- und Geberden— 
sprache den Mangel an Kenntniß des Deutschen hin— 
reichend ersetzten, auch zum großen Verdrusse der 
schlichten Bürgers- und Meistersöhne gar häufig nicht 
unerhört blieben. Freilich sahen die kräftigen Söhne 
des Mars in den eng anschließenden weißen Bein— 
kleidern, den hohen Stiefeln, den blauen Fracks mit 
weißen rothvorgestoßenen Ravers- und Aufschlägen, 
den blanken mit der Regimentsnummer verzierten 
Knöpfen, den mächtigen rothen Epaulettes, und den 
dreieckigen unternehmend aufgesetzten Hut mit dem
	        
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