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ihm, stierte ihn mit Grabesaugen an und deutete mit
dem Zeigefinger der rechten Hand in die vor ihm
stehende Kätze.
Unser Held war wie an den Boden geheftet und
kreischte mit kaum verständlichen Lauten: „Alle guten
Geister loben Gott, den Herrn!“
Fast besinnungslos griff er alsdann in die Kätze,
nahm aus derselben, was er mit seinen zehn Fingern
fassen konnte, und stürzte ohnmächtig zusammen.
Als er wieder zur Besinnung gekommen war,
blickte er um sich, und als er weder vor noch hinter
sich etwas mehr sah, bekam er wieder Muth und
schämte sich seines panischen Schreckens.
Welch freudiges Erstaunen aber nahm die Stelle
der Furcht ein, als er auf den beschneiten Boden
blickte, und glänzendes Gold ihm entgegenfunkelte.
Schnell raffte er dasselbe zusammen, und ging lang—
samen Schrittes dem „Burggrafen“ zu, aus dem ihm
seiner Freunde fröhliche Lieder entgegenschallten.
Die ganze Gesellschaft begrüßte ihn wie einen
dem Leben Wiedergegebenen und war sehr auf die
Erzählung seines Abenteuers gespannt, die er auch
sogleich jedoch mit Verschweigung seiner Angst zum
Besten gab, und seinen Bericht mit den Worten schloß:
„Um Euch von der Wahrheit dieser Geister—
geschichte, die ich natürlich nicht mehr, wie vorher, in
Zweifel ziehe, vollkommen zu überzeugen, so sehet
hier die faktischen Beweise!“
Hiermit nahm er einige goldene Nüsse aus der
Tasche und rollte sie auf den Tisch.
Beinahe mit scheuer Befangenheit und mit un⸗
besiegbarem Grauen untersuchten die Zechfreunde