Volltext: Der deutsche Meistergesang

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Sedoch wird er nicht lang befunden 
Sit augenblidlich bald ver] wunden. 
Alio das Leben fAnell hinlaufet 
Mit feinem Selde man es wiederfaufet, 
Cs fährt wie ein Boftboth davon, 
Der eilends mit den Pferden rennet: 
Sa wie ein leichter Vogel IhHon, 
Weldher gar bald die Luft zerirennet: 
Sa wie ein Schifflein Uunverzogen 
Ober ein Pfeil von dem Handbogen. 
Dieweil dann wie ein kurzer Tag 
Das menfdhlih Leben ift auf Crden, 
Was thun wir an uns für ein Vlag, 
Als die wir leben thun in Gferben (Gefahren) 
In zeitlidgem Woluft dorächtig (thöricht), 
Stolziren in der Welt hochprächtig. 
Um ein geringes Linfenmus 
Zeitlidher Freuden hier vergebens 
Verkaufen wir ohne Ren und Buß 
Die Erfigeburt des langen Lebens; 
Thun wir ein füßes Gift verfherzen 
Die ewig Seligkeit mit Schmerzen. 
Darum ein jeder wol’ aufwacdhen, 
Zu der Behrung keinen Aufzug maden, 
Sondern bei lidtem Tag das Heil 
Suchen in Zittern und Sorgen, 
Daß uns heut’ wird Genad zu Theil 
Nicht follen fürfparen auf Morgen : 
Dann nad) dem Tod {ft es gefchehen, 
Da hilf feine Reu, Bitt’ oder Flehen. 
(Berfafier unbekannt.)
	        
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