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geworfen wird, so lange die Gräber Privatbesitz sind und, stets neu
aufgerissen, sich wieder einsenken, für die kostbaren Bronzegüsse
nicht entsprechend gesorgt werden kann.
Als zu der Stadt Nürnberg gehörig, jedoch ziemlich weit aus-
serhalb gelegen sind noch zu nennen
28, Die Kirche der Vorstadt Wöhrd,
29. S. Leonhard.
30. S. Jobst.
Die Synagoge
wurde in modernisiertem maurischen Stile 1869-—73 von Baurath
Wolf in Stuttgart erbaut.
Oeffentliche Gebäude.
1. Die königliche Burg. Sowohl bei Gelegenheit der
Befestignng Nürnbergs, als bei Betrachtung der Kirchen haben wir der
kel. Burg und ihrer interessanten Doppelkapelle Erwähnung gethan.
Sie ist kein Palast im modernen Sinn, sondern eine befestigte
Gebäudegruppe. Ihre Mauern dienten cbensowohl zu feindlicher Ab-
wehr, als sie friedliche Wohnräume umschlossen. Aus der Zeit des
somanischen Stiles ist aufser der Kapelle und ihrem Thurme kein
sichtbarer Bautheil mehr erhalten. Eine Anzahl Zimmer und Säle,
die sämmtlich spätere Formen zeigen, befindet sich im alten Palas in
zwei Stockwerken. Aber auch aus der Zeit der Gothik und Renaissance
ist wenig mehr erhalten, weil vor einigen Jahrzehnten alle Räume im
Sinne der Gothik aus der älteren Münchener Bauschule in recht klein-
licher, theatralischer Weise umgestaltet worden sind. Von charakteristi-
schen älteren Theilen ist eine merkwürdige Bretterdecke, mit einen
zrofsen Doppeladler bemalt, zu nennen aus der ersten Hälfte des 15.
Jhdts., eine andere Decke aus der Zeit Kaı]’s V., mit Wappen in Wasser-
malereien geschmückt, dann eine Reihe schöner und merkwürdiger Oefen
zom 16. und 17, Jahrhundert. Im grofsen Hofe steht die alte Burglinde,
der Sage nach von Kaiserin Kunigunde gepflanzt, aber sicher später,
mindestens im 15-—16. Jahrhundert, durch die jetzige ersetzt, welche
kein Alter von fast 900 Jahren hat. Leider fehlt bis jetzt und
vol für immer jeder historische Nachweis über die Umgestaltungen