Objekt: 1828-1833 (1. Band)

Bauwesen 
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Außerordentliche Pegnitzreinigung. Starke Abbrüche der Pegnitzufer 
oberhalb Nürnbergs haben zu einer zunehmenden Versandung des Flußlaufes innerhalb des 
Stadtgebietes geführt, zumal während der Kriegsjahre die alljährlichen Räumungsarbeiten 
infolge Arbeitermangels nur in beschränktem Umfange vorgenommen werden konnten. Auf 
Antrag der Stadt, die sich bereit erklärte, 28 96 der Kosten zu tragen, wurde daher von der Kreis— 
gemeinde Mittelfranken neben den alljährlichen Mitteln für Räumung der Betrag von 40 000 
für eine Außerordentliche Räumung genehmigt. Die Arbeiten wurden teils vom 
Straßen- und Flußbauamt Nürnberg, teils vom städtischen Tiefbauamt ausgeführt. Oie Gessamt— 
kosst en betrugen 40 000 M, hievon treffen auf die Stadtgemeinde 10 000 M; an Reichs- 
und Staatszuschüssen wurden überwiesen 20 000 M, hievon treffen auf die Stadt— 
gemeinde 5000 M. 
Uferschutzbauten im Stadtbezirk Nürnberg. Die Herstellung von 
Uferschutzbauten an städtischen Grundstücken an der Pegnitz konnte während der Kriegsjahre infolge 
Mangels an Arbeitskräften mit den aufgetretenen Uferschäden nicht Schritt halten. Unterdessen 
waren die Schäden zu groß geworden, um mit den etatsmäßigen Mitteln Abhilfe zu schaffen. 
Die Kreisgemeinde Mittelfranken hat daher auf Antrag der Stadt, die sich bereit erklärte, 25 9 
der Kosten zu tragen, 160 o00 M für Uferschutzbauten genehmigt und die Ausführung der Ar— 
beiten der Stadt übertragen. Die Bauten konnten aus Schwierigkeiten in der Materialbeschaf⸗ 
fung noch nicht zu Ende geführt werden. 
Hochwasser. Im Januar 1920 kam ein mittleres Hochwasser zum Ablauf. Oer Höchst⸗ 
stand am Museumspegel (Pegnitz) trat am 14. J., nachmittags 8 Uhr mit 153 em ein (Hersbruck 
Höchststand 186 cm, Lauf Höchststand 1080 cm). 
d. Kanalbau. 
VRegenmessungen. Die selbstschreibenden Regenmesser in der Kläranlage im alten 
Gaswerk sowie in der Betriebswerkstätte der Eisenbahndirektion wurden im Frühjahr 1919 wieder 
eingesetzt zur Fortführung der Regenmessungen im Gebiete des südlichen Hauptsammlers. 
Kläranlage. Mit Beginn des Fahres 1019 konnte infolge der Rückkehr des technischen 
Personals und der Arbeiter wieder der gewöhnliche Betrieb der Kläranlage aufgenommen 
werden. Es war nunmehr auch möglich, die während des Krieges wiederholt zurückgestellten 
vordringlichen Unterhaltungsarbeiten nachzuholen. So wurde die gesamte Kläranlage sowie 
das Betriebsgebäude selbst einer gründlichen Reparatur unterzogen. 
Oer Absatz der anfallenden Fettstoffe blieb gegen den allerdings hohen Ertrag 
des Jahres 1918 etwas zurück. In noch höherem Maße war dies der Fall bei dem Absatze des 
Klärschlammes in Waggonladungen. Doch waren hiefür besondere Umstände ausschlaggebend. 
In den Monaten März und April 19109 herrschte vorwiegend nasse Witterung, welche den Schlamm⸗ 
versand außerordentlich erschwerte. Weiter verursachte eine empfindliche Störung im Betriebe 
der Emscherbrunnen die unmittelbare Einleitung von Fäkalien in die städtischen Straßenkanäle, 
die die städtische Grubenentleerung von Ende 1919 bis Mitte Februar 1920 vornahm und welche 
wegen Mangel an Fuhrwerken für den Abtransport der Fäkalien notgedrungen geduldet werden 
mußte. Die Folge davon war, daß die Beschaffenheit des Klärschlammes der Emscherbrunnen 
sich derart veränderte, daß ein geregeltes Entleeren der Brunnen fast unmöglich wurde. Der 
Schlamm war zähflüssig, äußerst ungleichmäßig und nur zum Teil richtig ausgefault. Die Brun— 
nen brauchten infolgedessen nach Einstellung der Fäkalieneinleitung noch Wochen und Monate, 
bis sie den abgesetzten Schlamm wieder einwandfrei verarbeiteten. Die Nachfrage nach getrock- 
netem Klärschlamm bei unmittelbarer Abfuhr aus der Kläranlage war infolge des weiterhin 
andauernden Mangels an Düngemitteln sehr rege.
	        
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