Bauwesen
Wiederholte, infolge der fortschreitenden Teuerung bedingte Erhöhungen der —A
und Fuhrlöhne machten im Frühjahr 1919 eine Erhöhung des Preises für den waggonweisen
Versand von Klärschlamm nach auswärts von 50 M auf 60 M und im Spätherbst neuerdings
von 60 M auf 70 M notwendig. Ebenso mußten die Gebühren für den örtlichen Verkauf von
Klärschlamm gegen Schlammkarten im Frühjahr 1919 von o,80 M per cbm auf 1M und im
Herbste von 1.M auf 2M erhöht werden.
Sehr günstig gestaltete sich weiterhin der Absatz der an der Oberfläche der Brunnen—
absitzräume und hinter der Absturzanlage abgeschöpften, fett haltigen Sch w imm-
decke, welche durch entsprechende Behandlung in geeigneten Abschöpf- und Trockeneinrichtungen
der Berwertung durch die chemische Industrie zugeführt werden konnte. Im Hinblick auf den
im Jahre 10918 erstmals mit gutem Erfolg unternommenen Bersuch, auch den Fettschlamm in
den Faulräumen nutzbringend zu verwerten, wurde auch im letzten Jahre der Bersand von Faul—
raumfettschlamm weitergeführt.
3. Iffentliche Anlagen.
Neuanlagen. Die im Berichtsjahr ausgeführten Neuanlagen waren hauptsächlich dazu
bestimmt, zweckentsprechende Arbeitsgelegenheit für Erwerbslose zu schaffen.
Mit den in den Vorjahren bewilligten Mitteln wurden folgende Arbeiten ausgeführt: Ver—
besserungen der Anlagen durch Neupflanzungen und Wegebauten auf dem Westfriedhof, Ver—
besserungen der Anlagen auf dem Südfriedhof, weiterer Ausbau der Anpflanzungen im Luit—
poldhain, Auffüllungsarbeiten auf dem Zeppelinfeld mit abgelagertem Kehricht zur Gewinnung
von für Kleingartenanlagen geeignetem Kulturland, Anpflanzungen von Alleen in der Ostend⸗
straße, einschließlich der Randsteininsel dortselbst, Bucher-, Dianastraße, Merkelsgasse, Rand—
steininsel Maxfeldstraße, Allersberger- und Siemensstraße, Ziegelgasse. Die Kosten für alle
diese Arbeiten betrugen 149 708 . Im Berichtszeitraum selbst wurden ferner folgende Arbeiten
genehmigt und ausgeführt: Alleepflanzungen in der Ostend-, Stephan-, Diana-, Ranke-, Armin—
und Galvanistraße, Auffüllungsarbeiten für die auf dem Zeppelinfeld geplante Ringallee
und für Herstellung weiterer Kleingärten, sowie für Spiel- und Sportplätze, Ausforstung der
städtischen Waldungen auf dem Zeppelinfeld, an der Regensburger Straße und bei Erlenstegen,
landschaftliche Ausgestaltung und Begrünung der Ufer des kleinen Dutzendteiches, der Flach- und
Stockweiher, welche zur Gewinnung von größeren Wasserflächen für Fischzucht vom städtischen
Bauamt frisch ausgehoben worden waren, Kultur- und Auffüllungsarbeiten im Weihergarten
zu Schniegling. Es wurde ein vollkommen vermoorter Weiher ganz, ein zweiter zur Hälfte
aufgefüllt, die andere Hälfte dieses Weihers und ein dritter weniger vermoorter Weiher gereinigt.
Das Aushubmaterial wurde zur Auffüllung der vermoorten Weiher verwendet und außerdem
eine anstoßende Anhöhe hierzu abgetragen. Auf diese Weise wurden rund 4300 qm gutes Kultur-
land und rund 3800 qm für Fischzucht brauchbare Wasserfläche geschaffen. Auch auf dem Wetzen—
dorfer Espan wurde ein vorhandener Weiher gereinigt und teils zu tief liegende, teils zu eisen—
haltige, unebene und deshalb wenig brauchbare Wiesenflächen durch Überfahren mit abgelagertem
oder frischem Kehricht und durch Rigolen in brauchbares Kulturland verwandelt. Das bei der
Auffüllung des früheren Muggenhofer Weihers durch die Fuhrwerke usw. festgefahrene Land
wurde durchrigolt und dadurch in bessere Wiesenfläche umgewandelt. Schließlich wurden noch
Bodenverbesserungsarbeiten für Alleepflanzungen in der Regensburger-, Schuckert-, Schwaben-,
Gibitzenhof- und Uhlandstraße sowie am Kopernikusplatz vorgenommen. Alle diese Arbeiten
erforderten zusammen einen Aufwand von 5822 507 M.
Unterhaltungsarbeiten. Das beim Ausschneiden der Anlagen und Alleen anfallende
Laub wurde wieder als Ziegenfutter abgegeben. Bei den hohen Arbeitslöhnen und Trans—
portkosten stand jedoch der geringe Preis von monatlich 15. pro Ziege in keinem Verhältnis