Volltext: Peter Hele, der Erfinder der Taschenuhren

Si 
82 
leiß, fein Benehmen war tadellos, die Iodere Zunge be- 
zwang er nad) Kräften, mied jeden Zank und Streit, Kurz 
zeigte fidhh fo, daß man an eine vollftändige Umkehr zu 
glauben geneigt ward. . Huch mit Peter Hele fuchte er fic 
wieder in {Heinbar gutes Einvernehmen zu fegen, obgleich 
er ihn von allen Menfhen am glühendften hHaßte. Wohl 
hatte der Meijter, veffen Wort noch nie gelogen, Peter von 
jeder Angeberei freigejproden, aber Kafpar wollte feinen Ge- 
nofjen für fouldig hakten, damit er ihn Hafen müßte. Wie 
oft hafht der Schlechte nach einem erbärmlidhen Grund, 
um den Guten haffen zu Können! 
Noch ein Zweites ftachelte den Kafyar wider feinen 
Mitgefellen auf. Ohne im Innerften feinem Bäschen etwa 
in getreuer Liebe zugetan zu fein, Hatte er e8 fih in 
den Kopf gefebt, fie dereinjt zu heiraten, um ohne Mühe in 
das fhöne Anmvefen des Oheim3 einrüden zu fönnen und 
jo ein gemachter Mann zu werden. 
Sn leßter Zeit glaubte er zu bemerken, daß bei den 
gemeinfamen Mahlzeiten und auch fonft wohl Bäschen 
Eljes Blide mit bejonderer Wärme auf Peter Hele ruhten, 
und obgleidy alle feine Beobachtungen Keine Spur eines 
Einvernehmen8 entdecfen Konnten, betrachtete er je länger 
je mehr feinen Mitgefellen al8 einen Feind, der ihm in 
jeinen Plänen bei der IJungfer Elfe gefährlich werden 
fönnte. Freilid nannte er den ftillen Peter bei fich einen 
armen Schlucfer, der fein Auge nicht zu des Meijters 
Tochter erheben dürfe, aber eiferfüchtige Vorficht fchien ihm 
gut, denn Bollinger und Frau Gertrud äußerten fich gar 
zu oft in anerfennender Weife über den verhaßten Peter. 
Mber nur nichts merken Iafjen! das blieb jept Kafpars 
MWahlfpruch, Immer hübfh auf Sammetpfoten gehen und 
die Arallen einziehen!
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.