Volltext: Bis zur reformatorischen Thätigkeit in Altenburg (Band 1)

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lichen dieselben Erwägungen, von denen auch Linck getragen 
wurde, nur spricht Lang seine Überzeugungen in ziemlich 
abstoßender Form aus und läßt sich in der letzten These 
in nmehr denn barscher Weise über die Prioren aus, die er 
als Esel und des Glaubens unkundige, aber herrschsüchtige 
Menschen bezeichnet. Ernste Verwicklungen im erfurter 
Kloster, wo Walter Kachem von Heylinge Prior, Johann 
Nathin und Usingen Professoren der Theologie waren, 
müssen wohl einer solchen Ausdrucksweise vorangegangen 
jein 102) Cang mochte die tadelnswerte Schärfe seiner Aus— 
führungen selbst empfinden, wenigstens ließ er durch Jonas 
den Vikar ausforschen, wie derselbe ihm gesonnen sei. Ein 
Frühstück am 7. Januar, zu dem Linck den Stiftsprobst 
einlud, gab diesem die gewünschte Gelegenheit und er 
konnte dem erfurter Augustiner berichten, daß der General— 
vikar in jenen Hassern, die der Apostel 600rνε'ę — Gott- 
verhaßte nenne (Röm. J, 30), dasselbe Kreuz trage, wie 
er selbst, und „gegen ihn jetzt weniger ungünstig gestimmt 
sei, als jemals vorher.“ 1o3) Das Gesuch erledigte sich durch 
die wittenberger Beschlüsse von selbst. Ob Linck in beson⸗ 
derer Botschaft dem erfurter Mönche davon Renntnis gab, 
wissen wir nicht, jedenfalls trat derselbe erst im Monate 
März aus dem Orden aus. id0) 
Zu dem ausgeschriebenen Kapitel waren nur sehr wenige 
Brüder erschienen — außer Swilling und Held befanden 
sich von den bekannteren Augustinern Kaspar Güttel und 
heinrich von Sütphen darunter 105) —, die meisten 
hatten sich brieflich entschuldigt, so daß für eine Reihe von 
wichtigen Sachen, die zur Verhandlung vorlagen, ein 
weiteres Kapitel auf Pfingsten nach Grimma anberaumt 
werden mußte. sos) Die Kardinalfrage über die Verbind—
	        
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