Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

368 
es kaum den Leuten ein, dass Preussen aus Süddeutschland 
weichen werde; jetzt traten fortwährend derartige Prophe- 
zeiungen auf, Hardenberg hatte 1796 darauf hingewiesen,! 
2ine Nichtratifikation des Subjektionsvertrags würde dahin 
gedeutet werden, dass der König nicht. die Macht habe 
Nürnberg zu schützen, oder dass 'er einer Vertauschung 
oder anderen‘ Vergrösserungsplänen nachgehe. Alsbald 
sprengte auch in Franken, besonders in Nürnberg, die 
oreussenfeindliche Partei das Gerücht einer Vertauschung 
aus.? Die Vermutung entbehrte keineswegs aller Be- 
zründung. Alvensleben betrachtete es bei der veränderten 
oolitischen Konstellation durchaus nicht als unmöglich, dass 
Preussen zur Verstärkung seiner Westgrenze seine 
'ränkischen gegen norddeutsche Lande weggeben müsse. 
Er befürwortete den Subjektionsvertrag, weil, falls beim 
allgemeinen Frieden die gesamten fränkischen Provinzen 
ausgetauscht würden, ‘diese, wenn ihnen Nürnberg an- 
yegliedert sei, ein ganz anderes Aussehen hätten.*? Die 
Aeusserung scheint seit ı792 das einzige Zeugnis von 
offizieller preussischer Seite zu sein, das einen Verzicht auf 
die Fürstentümer erörtert. Hardenberg hielt sich die Even- 
tualität bereits lebhaft vor Augen. Wenn man die Fürsten- 
tümer, war einmal seine allerdings nur vorübergehende 
Meinung, nicht abrunde, solle man sich ihrer für Gebiete 
entledigen, welche die grosse Masse der Monarchie ver- 
mehrten.* Die Antwort des Ministeriums auf diesen Bericht 
nimmt noch nicht allen Zweifel. Erst ein der Hauptdepesche 
hinzugefügtes Postskript® erklärt, von Vertauschung sei wirk- 
‘ich nicht die Rede. Bald darauf hörte Hardenberg von 
1. Im Bericht vom. 15. Sept. 1706. 
z. Bericht Hard, vom 4. Dez. 1796. 
3. Votum Alv. vom 8. Sept. 1706. 
4. Ein 2. Bericht Hard. ‚vom 4. Dez. 1796. 
5. Beide vom 16. Dez, 1796.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.