Inhaltsverzeichnis: Sammelhandschrift – Nürnberg, STN, Cent. IV, 31

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Als man näher an eine der größeren Inseln heran— 
kam, bemerkte man, wie am Strande derselben die portu— 
giesische Flagge aufgezogen ward, und eine Menschenschar 
sich um dieselbe versammelte. Die sturmbedrängten Fahr— 
zeuge mußten also längst von der Insel aus bemerkt sein. 
Bei weiterem Nachlassen des Sturmes glückte es, die bei— 
den Karawelen richtig vor Anker zu bringen. Das glück— 
lich erreichte Eiland stellte sich als die Insel Fayal her— 
aus, und fröhlich erstaunte Martin Behaim, als ihm aus 
der am Ufer harrenden Volksmenge Herr Jobst Hurter, 
der Statthalter von Fayal, sein alter Bekannter aus Ant— 
werpen und Lissabon entgegentrat. Das war nach den 
Fährlichkeiten der letzten Tage eine prächtige Überraschung. 
Der Statthalter lud die beiden Führer ein, in seinem Hause 
als werte Gäste Herberge zu nehmen, und sorgte auch, daß 
dem übrigen Schiffsgesinde gute Unterkunft auf Fayal zu teil 
wurde. Den Aufenthalt auf den Azoren durfte man von 
vornherein auf mehrere Wochen schätzen, denn die beiden 
Schiffe hatten so argen Schaden genommen, daß die Aus— 
besserungen nicht binnen kurzer Zeit im Hafen von Fayal 
vollendet sein konnten. 
In dem Hause des Statthalters wurden die beiden 
kühnen Seefahrer überaus gastlich aufgenommen und fühlten 
sich nach wenigen Tagen schon heimisch wie alte Bekannte. 
Martin Behaim lernte die äliteste Tochter Herrn Jobst 
Hurters kennen und schätzte sie um ihres frommen, echt 
weiblichen Sinnes, sowie ihrer Schönheit und Liebens— 
würdigkeit willen höher, denn je vordem ein weibliches 
Wesen. Auch Johanna Hurter fand bald großes Wohl— 
gefallen an dem wackeren deutschen Manne, der im Alter 
von noch nicht dreißig Jahren sich bereits als Vertrauens—
	        
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