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Einleitung.
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(in Kürschners Nationallitteratur). — Goedeke, Fischarts
Dichtungen, Auswahl; Leipzig. Brockhaus, 1880. —
Pannier, Fischarts glückhaftes Schiff. Leipzig, Reclam.
ischaris Gesangbüchlein, neu herausgegeben von Zacher
und Below. Berlin 1849.
3. Ulrich von Hutten.
Ulrich von Hutten zeigt ein doppeltes Gesicht; einer—
seits ist er einer der letzten glanzvollsten Vertreter des
mittelalterlichen Rittertums und hat als mutvoller Ver—
teidiger desselben gegen das moderne Fürstentum gleich Götz
von Berlichingen und Franz von Sickingen einen tieftragischen
Untergang gefunden, anderseits ist er einer der hervor⸗
ragendsten Vertreter des Humanismus, ein Meister des
lateinischen Stils, ein Vorkämpfer der modernen Bildung
und der Reformation; mit all seinen Vorzügen und Fehlern
ist er einer der „Renaissancemenschen“, die im Guten wie im
Bösen Gewaltiges leisteten. Als solcher hat er sein: „O
Jahrhundert, es ist eine Lust in dir zu leben!“ ausgerufen;
an dem Widerspruch in seinem Wesen ist er zu Grunde ge—
gangen. Für die deutsche Litteratur kommt er viel weniger
in Betracht als für die humanistisch-lateinische; bei der
Darstellung seines abenteuerreichen Lebens können wir uns
daher kurz fassen.
Geboͤren am 22. April 1488 auf der Burg Steckelberg
bei Fulda, sollte er nach dem Willen seiner Eltern Geistlicher
werden, entfloh aber dem Kloster und begann ein wechsel⸗
volles Wanderleben nach verschiedenen Universitäten. 1604
war er in Erfurt, 1506 in Köln, wo er mit Wimpheling
und Sebastian Brant bekannt wurde; in den folgenden
Jahren verweilte er in Frankfurt, Greifswald, Wittenberg.
1511 ging er nach Pavia, um die Rechte zu studieren;
aller Habe beraubt trat er 1513 als Landsknecht in die
Dienste Maximilians J. und ermöglichte so seine Heimkehr
nach Deutschland. Hier trat er zum ersten Male öffentlich
als Schriftfteller auf im Kampfe gegen Ulrich von Württemberg,
Haus Sachs u. andere Dichter d. 16. Jahrh. (G. Frehtag, Leipzig.) 2
