20 Christliche Trost Kede.
hilden koͤnnen. Wainet nur nicht / es ist mir zwar wol
bey euch auf Erden gegangen / aber baͤsser als hier / haͤtte
es mir nimmermehr bey euch gehen koͤnnen. Meine
Zunge / wann sie auch schon Englisch verklaͤret / ja tau⸗
send erschaffene Engels-Zungen selbst / koͤnnen meine und
aller Auserwehlten Seelen Freude nicht / nein / ach nein!
nimmermehr nicht aussprechen. Ihr habet mir herz⸗
wehrte Frau Mutter / (so wuͤrde der seelige und froͤliche
Engel⸗Brief / der auserwehlten Kriener-Seele / viel⸗
leicht ferner fort lauten) ihr habet mir die bewuste liebe
Freundin / meine hertz wertheste Jungfer Baase Apol⸗
lonia / aus treumeinender muͤtterlicher Vorsorge / in mei⸗
ner Kranckheit hinab / nacher Wien geschicket / mir mit
getreuer guter Wart und Verpflegung an die Hand zu
gehen; sie hat es auch sehr ruͤhmlich gethan und verrich⸗
tet / habet samt ihr hundert tausend Danck darfuͤr: der
HErr sey ein reicher Vergelter an euch / dort zeitlich und
hier im Himmel dermaleinst ewig. Allein alle gute Wart
und Verpflegung auf Erden / ist nichts / tausendmal
nichts / gegen der froͤlichen und seeligen Engel-Wart und
Bedienung / so ich hier bey meinem SErren Jesu im
Himmel geniesse. Alle bittere Angst: Schmertzzen sind
nun hintveg / alle Thraͤnen / alle ausgepresfte Sehn⸗
und Angst⸗Thraͤnen / sind nun abgewwischet von meinen
—V—— leitet mich /
die frohen Engel-Schaaren weiden mich / an denWollust
und Freuden⸗Stroͤhmen des ewwigen Lebens / ohne Auf⸗
hoͤren; ja / ich werde selbst getraͤncket mit Wollust / wie
mit einem Strom. Ihr darfft mir nun kein irdisches
Brod zur Labung / aus frischen irdischen Wasser gedun⸗
kket / reichen / dann ich habe ein weit baͤsseres Brod / an⸗
jetzo mein JCSUS / das rechte Himmel-⸗Brod / die ser
speiset mich mit seinem seeligen Anschauen / schon satt ge⸗
nug; Meine Diener und Auftwaͤrter / sind die der
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