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herabgekommenes Gebäude, welches vor einigen Jahren beseitigt
wurde, um das Telegraphenamt an seiner Stelle erstehen zu lassen,
11. Die Peunt, der alte Bauhof, hat verschiedene, un-
regelmäfsig angelegte Lagerschoppen und das alte Wohngebäude
des Peuntherrn, einen Renaissancebau des 17. Jahrh., in welchem
jetzt ebenfalls eine Schule sich befindet.
12. Das Zeughaus (Kornmarkt), in seinem Bestande ehe-
mals der Stolz und die Zierde der Reichsstadt, ist in seinen Gebäuden
sehr einfach. Im Beginne des 16. Jahrh. wurde es im Zwinger der
alten Befestigung angelegt, Es besteht aus 2 grofsen Magazinen, in
welchen in niedrigen Stockwerken die Waffenvorräthe aufbewahrt
wurden. Zwischen denselben lag ein verbindender Hof, durch wel-
chen jetzt cine Strasse hindurchgezogen ist, die beide Häuser trennt.
Der alte Stadtgraben ist noch längs des westlichen Gebäudes er-
halten, längs des östlichen aber zugeschüttet, das dadurch an male-
rischer Erscheinung erheblich verloren hat. Eine wol im Beginne
des 17. Jahrh. äufserlich angefügte Wendeltreppe führt in die tiefe-
ren, jetzt unterirdischen Räume hinab, die früher ihr Licht aus dem
Stadtgraben erhielten, sowie in die Höfe, und endigt in einem cle-
ganten Pavillon, der früher, als die Mauer tief hinabgieng, malerisch,
einem Neste gleich, auf der Krone derselben safs, jetzt zwar nicht
seine reizende Form, wohl aber seine malerische Lage eingebüfst
hat. Ein drittes Gebäude, mit 2 runden Thürmen aus Bossenquadern
versehen, vom Jahre 1588, das auch durch die Auffüllung des Stadt-
grabens in seiner Erscheinung gelitten hat, bildet den Eingang. Am
Thore desselben ist ein bemerkenswerther Thürklopfer aus Eisen vom
Schlusse des 17. Jahrh. Dieses Eingangsgebäude nebst dem ersten,
östlichen Zeughause dient jetzt friedlichen Zwecken, das westliche
noch als Militärzeughaus. Die reichen Schätze an Waffen, einst der
Stolz der Stadt, die jedem fremden Fürsten mit Befriedigung gezeigt
zu werden pflegten, und worunter viele merkwürdige Stücke aus alter
Zeit sich befanden, wurden zur Zeit der französischen Revolutions-
kriege von Franzosen und Oesterreichern, den erstern als Feinden,
den letztern als Freunden, gelcert.
13. Unter den Schulen aus alter Zeit ist die hinter der Schau
(Hauptwache) befindliche Sebalder Schule zu nennen, die im
Schlusse des 15. Jahrhunderts erbaut ist, worin der Meister roma-
nische Reminiszenzen, wol der Uebereinstimmung mit der Kirche
wegen, angebracht hat.
14. Das Gymnasium bei der Aegidienkirche, eröffnet durch