Volltext: Führer durch Nürnberg für die Teilnehmer an der 14. Hauptversammlung des Bayerischen Volksschullehrervereins

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die hin und wieder sich zeigenden Unregelmässigkeiten gern über- 
sehen. Mit der Betrachtung des Äusseren beginnend, sehen wir im 
Bogenfelde der Thüre des südlichen Turms ein vorzügliches Relief, 
die Kreuzprobe der heiligen Helena, und dancben die Statue des 
heiligen Christoph, von Heinrich Schlüsselfelder 1442 gestiftet, eine 
Arbeit angeblich des Hans Decker. Über dem Mittelfenster der Peters- 
kapelle ist ein von der Familie Stark 1482 gestiftetes Kruzifix, eines 
der ältesten Nürnberger Gusswerke, das dem Hermann Vischer d. Ä.” 
zugeschrieben wird. Der Sage nach ist es von Gold oder Silber und 
wurde geschwärzt, um nicht die Blicke raubgieriger Kriegsvölker darauf 
zu lenken, Davon nannte man die Nürnberger spöttisch »lHerrgott- 
schwärzer«. Zu einem Teile übrigens wurde es in der T’hat im dreissig- 
jährigen Kriege geschwärzt. Die sog. Schauthüre an der Südseite des 
Langhauses ziert ein gutes Hochrelief, das jüngste Gericht, vermutlich 
von Adam Krafft, dessen künstlerisch am höchsten stehende Arbeit 
wohl das gegenüber dem Rathaus in einer Pfeilernische befindliche 
Schreyer-Landauersche CGrabdenkmal, von Sebald Schreyer 1492 ge- 
stiftet, bildet. Es ist ein vorzügliches Werk, das in seinem Haupt- 
teile die Grablegung Christi mit den herrlichen Figuren von Joseph 
von Arimathia, Nikodemus und Maria darstellt, die Nebenseiten ent- 
halten die Kreuztragung, Kreuzigung und Auferstehung, bei letzterer 
verdient der wunderbar schöne Kopf des Auferstandenen ganz besondere 
Beachtung. An sämtlichen Strebepfeilern des Chors sind Reliefs von 
guter Arbeit mit Scenen aus der Passion eingelassen. Zur sog. Braut- 
thüre an der Nordseite führt eine reichgeschmückte Vorhalle, deren 
zierlich durchbrochener Spitzbogen als ein Meisterwerk alter Stein- 
metzkunst gerühmt werden darf; die Thürlaibung füllen neben anderen 
Skulpturen die Standbilder der klugen und der thörichten Jungfrauen, 
Die Laibung der nächsten (westlichen) Thüre zeigt in einem der Mitte 
des 14. Jahrhunderts angehörigen, sehr guten Hochbild den Tod und 
die Krönung Mariä, 
Im Innern der Sebalduskirche gehen wir zunächst zur Löffel- 
holzschen Kapelle. Hier ein aus Bronze gefertigtes 32 Zentner 
schweres Taufbecken, das der Sage nach König Wenzel, der hier in 
der That am 1ıı. April 136r getauft wurde, als Taufbecken diente 
and dabei von dem Kinde verunreinigt wurde, Gegen den Altar 
gewendet, hängen links an der Wand drei sehr alte Ölgemälde auf 
Goldgrund. Der Altar stammt aus dem Jahre 1453 und wurde von 
der Familie Löffelholz gestiftet. Die romanischen Blendarkaden zu 
beiden Seiten des Altars zeugen mit von dem Alter der Kapelle; 
unter ihr liegt eine unterirdische Kapelle (Gruftkapelle, Krypta). Uber 
der Löffelholzschen Kapelle ist das Engelschörlein, eine Empore mit 
Orgel. Von der genannten Kapelle gelangt man in das Mittelschiff 
der Kirche, Gleich links an einer Säule befindet sich der Hallersche 
Altar, dessen Mittelbild auf Goldgrund einen Christus am Kreuz mit 
den Leidtragenden, Maria und Johannes, zu seinen Füssen darstellt. 
Die innere Seite der Flügel zeigt Katharina und Barbara, die Aussen- 
seite Christus am Ölberg und die schlafenden Jünger, darunter die 
knieenden Figuren der Stifter in lebendiger Auffassung. Auf einem
	        
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