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in ihre Mauern aufnehmen. Wochenlang lagen sich hier das kaiser-
liche Heer unter Wallenstein und die Schweden mit ihren Verbündeten
resultatlos gegenüber. Endlich wagte Gustav Adolf einen Angriff auf die
stark verschanzte Stellung des Feindes an der Alten Veste bei Fürth
(4: Sept. 1632), der aber abgeschlagen wurde, Glücklicherweise zogen die
beiden feindlichen Armeen bald darauf wieder ab, nachdem der Sommer
1632 der Stadt Nürnberg unsägliche Opfer nicht allein an Geld, sondern
auch durch Seuchen und Hunger an Menschenleben gekostet hatte.
Durch den westfälischen Frieden, der hier 1650 auf einem
stark besuchten Friedenskongress seine nachträgliche Bestätigung fand,
erlangte die Stadt zwar, gleich den Reichsfürsten, völlige Reichsfreiheit,
doch sank sie seitdem an politischer wie auch an wirtschaftlicher
Bedeutung immer tiefer herab. Der Handel verliess die alten Wege,
auf denen Nürnberg Reichtümer gesammelt hatte, die Gewerbe ver-
kümmerten mehr und mehr durch den einseitigen Zunftzwang. Trotz-
dem erfreute sich die Kunst immer noch einer nicht unbedeutenden
Blüte, so wurde 1662 eine Malerakademie*) gegründet, deren erste
Leitung Jakob von Sandrart (1630—1708) und eine Zeit lang sein
berühmterer Oheim, Joachim von Sandrart (1606—1685) besorgten,
Tüchtige Maler gingen auch aus den Künstlerfamilien der Preisler und
van Bemmel hervor, auch der berühmte Porträtmaler Johann Kupetzky
(1666—1740) wählte sich Nürnberg zu seinem Aufenthalt. Die Poesie
fand Pflege in dem »Pegnesischen Blumenorden«, der noch heute
bestehenden, zur Zeit ältesten literarischun Gesellschaft in Deutschland,
die bereits 1644 durch den gelehrten Patrizier Georg Philipp Harsdörfer
(1607—1658) und den Dichter Joh, Klai aus Meissen gegründet wurde,
Mit der Zeit gestalteten sich die finanziellen Verhältnisse der
Stadt immer schlimmer, bis im 18. Jahrhundert die Steuern und Ab-
gaben infolge immer neuer Schuldaufnahmen für den Bürger in der
That unerschwinglich wurden. Auch die mancherlei Kriege in Deutsch-
land liessen Nürnberg nicht unverschont, so wurde es im sieben-
jährigen Kriege zweimal durch kleine preussische Korps schwer gebrand-
schatzt. Die Stürme der Revolution, der wiederholte Aufenthalt der
Franzosen in Nürnberg und ihre unbarmherzigen Kontributionen
erschöpften schliesslich die Kräfte der Stadt bis aufs äusserste, So
war es schliesslich eine Erlösung, dass das Schattenbild der reichs-
städtischen Freiheit aufhörte und die Stadt im Jahre 1806 mit ihrem
Gebiet dem Königreich Bayern einverleibt wurde, das auch die unge-
heueren Schulden der Stadt einige Jahre später übernahm. In dieser
traurigen Zeit wirkte der treffliche Volksdichter Johann Konrad Grübel
(geb. 1736, gest. 180g), dessen humoristische Gedichte in der Nürn-
berger Mundart von Weikert, Weiss u. a. glücklich nachgeahmt wurden.
Unter bayerischer Oberhoheit und einer zeitgemässen Verwaltung
erholte sich die Stadt in der nun folgenden langen Friedenszeit bald.
Handel und Gewerbe nahmen wieder zu und in einer Beziehung
schritt Nürnberg allen anderen deutschen Städten weit voran, indem
hier 1836 die erste deutsche Eisenbahn, die Ludwigsbahn nach Fürth,
*) Die später in die noch heute blühende Kunstgewerbeschule umge:
wandelt wurde.