Hinter def Lorenzkirche der Theaterplatz mit dem Theater.
Gegenüber in der Peter Vischer-Gasse das durch eine Tafel
kenntliche Wohnhaus Peter Vischer’s. Vom Theater
führt die Lorenzer Gasse weiter nach Osten durch das Marien-
thor zur Marienvorstadt.
Der Westfacade der Lorenzkirche gegenüber das schöne
Nassauer Haus mit zierlichen Erkern, Reliefs, Türmen, Zinnen und
Gallerien und einem kleinen Standbilde Adolfs von Nassau. Links
vom Lorenzplatz in der Adlerstrasse das 1876 errichtete
Siegesdenkmal nach Entwurf von Wanderer und Modell
von Rössner, gegossen von Lenz.
Weiter in der Königsstr. zum Bayer. Gewerbemuseum;
in demselben eine wertvolle Sammlung und permanente
Ausstellung einheimischer kunstgewerblicher Erzeugnisse
(geöffnet jeden Tag ausser Samstag, von 10—12 Uhr und von 3—4 Uhr,
alle Tage freier Eintritt.) Nun über die Königsbrücke zur kath.
Frauenkirche (Liebfrauenkirche) am Hauptmarkt. Kaiser
Karl 1V. (1346—1378) liess die Kirche zu Ehren der hl. Jungfrau Maria
1355-—1361 erbauen. Die dem Marktplatze zugekehrte Vorhalle, wie der
Giebel prangen in reichem architektonischem Schmuck. Das Portal ist mit
schönen Statuen geschmückt. Überhalb der schönen Spitzbogen ein orker-
artiges Gelass mit dem berühmten sog. Männlein-Laufen, einem künstlichen
Uhrwerk, 1509 vom Mechaniker Heuss verfertigt. Eine neuerdings versuchte
Restauration desselben gelang. Das Innere der Kirche wurde neuer-
dings von Dr. A. von Essenwein restauriert und stilgemäss polychromiert.
Interessant ein Altar, ein Tryptichon, 1385 von der Patrıcierfamilie
Taucher gestiftet. Der Altar hat als Aufsatz ein Bild mit zwei Flügeln,
Es zeigt bei geschlossenen Flügeln die Vision des hl. Augustinus und
die Himmelfahrt der hl. Jungfrau, danebon den hl. Vitus und den hl.
Leonhard; bei geöffneten Flügeln die Verkündigung, Kreuzigung und
Auferstehung, daneben einerseits den hl. Augustinus und die hl. Monica,
andererseits die hl. Eremiten Paulus und Antonius. — Der prachtvolle
Hochaltar wurde in der Werkstätte der Bildhauer Stärk und Lengenfelder
in Nürnberg ausgeführt, die Mensa ist aus Alabaster und Marmor. Im
südlichen Seitenschiff eine Maria von Wolgemut, im nördlichen Seiten-
schiff das Epitaphium der Familie Pergenstorfer, von A. Kraft. Ausser-
dem enthält die Kirche alte Glasgemälde mit zahlreichen Wappen
Nürnberger Geschlechter , sowie Bildschnitzereien von Veit Stoss.
z. B. die Verkündigung unter der Kanzel.
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Hinter der Frauenkirche auf dem Obstmarkt das Gänse-
männchen, ein Brunnenstandbild in Erz ‘von L’abenwolf,
nem Schüler Peter Vischer’s. Es stellt einen Bauer dar,
ler zwei wasserspeiende Gänse unter den Armen trägt. Am
Hauptmarkt im Telegraphenamtsgebäude befindet sich die
permanenteKunstausstellungdes A lbrecht-Dürer-
Vereins (Entrde 80 Pfg.). Am Hauptmarkt ferner (Nr. 19),