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Im Ebracherhofe Getzt Rentamt und Landgericht) stand
eine Kapelle zu den 14 Nothhelfern, die in eine Wagenre—
mise verwandelt wurde; die Annakapelle auf dem Lorenz—
platz wurde abgebrochen und die Kunigundenkapelle zu dem
Schulhause geschlagen. Die zu dem Carmeliterorden gehö—
rige Salvatorkirche, in welcher Militärgottesdienst gehalten
wurde, ist der Post überlassen und 1817 abgebrochen wor—
den. Die Augustiner hatten ihre Kirche zu St. Veit (1488
erbaut) in der Karlsstraße. Für baufällig erklärt, fand
man es für gut, sie einzureißen (1816) und das Material
ohngefähr wie Schutt zu verwenden, das übrige in der
Kirche Vorhandene dem öffentlichen Verkauf zu unterstellen.
Daß die Kirche noch lange hätte erhalten werden können,
bewies die Festigkeit, mit der sie ihrer gewaltsamen Zerstö—
rung widerstand. Die Kirche der Dominikaner stand in der
Theresienstraße und wurde 1808 abgetragen.
B. Pfarrhöfe und Schulen.
1. Der Sebalder Pfarrhof.
Eines der renomirtesten Gebäude ist der Sebalder
Pfarrhof schon seines schönen gothischen Chörchens wegen,
an dem sich fünf Reliefs befinden: Scenen aus der heiligen
Jungfrau Maria Leben. An dem andern Chörchen sieht
man das Wappen der Probstei Sebald und das der Fami—
lie Pfinzing. Melchior Pfinzing, welcher den Theuer—⸗
dank in dem Pfarrhofe schrieb, ließ denselben nach dem
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