Volltext: Versuch einer grammatischen Darstellung der Sprache des Hans Sachs (1. Theil)

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Denn mochte auch der Schreiber über die Aussprache dieses oder 
jenes Wortes entschieden und einig sein, So schien ihm doch — und 
vielleicht gerade darum — eine streng durchgeführte Lautbezeich- 
nung für den Leser nicht nothwendig. — Es kann deshalb aus 
den. nun aufzuführenden Fällen kein endgültiges Urtheil gezogen wer- 
den, obwohl die Übereinstimmung mit dem Mhd. und der heutigen 
Volkssprache vielfach dazu berechtigte; so bei: burger (118 ff. und 
jaımer, auch burgerschafft 21 und burgerlich 22), junger (Sbst. I 
63 : hunger), schuler (IX 72 ff., auch im Plur, II 79), duncken (nur 
I 15 dünckt), fruw (Adv. nur im Reime I 583, II 181; frü 132, 38:, 
49, 63:, 11132, 26, 84); so auch da, wo folgendes ck (ch), wie 
im Mhd., das Aufkommen des Umlauts zu erschweren scheint (Weinh, 
Gr. 8.48; cf. auch Lachmann zu Iw. 1017): krucke (14, 16, auch 
bei Konr. v. W. und Hugo v. Tr.), kuchen (Küche II 17, 113, auch 
in Nibl., Gudr., den Nürnb. Chron. und dem heutigen Nürnb. Dialect), 
lucken (11128: rucken), mucken (11 8, 15; II 88 : stucken, cin Be- 
weis für wu, weil sonst nur stücke), ruck (X 13, II 122; hinderruck 
1144; rück II 110) und rucken (112:, II 15:, 123 :), beutelrucker 
(II 75:), stuck (nur 1188 stucken:rucken; dagegen stück IL 19, 66, 
122, 131, stücklein 1151); bucken (117: drucken, mhd. @), drucken 
(I_7:, 10, 15:, 28, md.; aber I10 u. 19 trücket, ertrückt, II 120 
abdrücken: gelücken), zucken (=— zucken und zücken I 11:, 59 6,14, 
II 44, 57, 112:). Aufserdem sind zu nennen: zuben (I 28:, IL 6, 
16, 88; auch bei Megenb., mhd, auch 7Uebe); huppfen (X 16 ich 
huppf, mhd. und nhd. w, 2); pruten (II 683: muten; I 14 prüten, 
II 64 prut ganß; nhd. und mhd. brüeten, aber bruothenne u. a.); 
narfusser (I 41). 
Schr fraglich scheint mir endlich die Berechtigung der md. 
Formen ubel und uber, von denen erstere sich fast immer als Adverb 
findet (I 5, 17, II 8, 15, 40, 44, 45, 69, 1117 C, 93 C; nur II 20, 
93 A, 101 übel und aufserdem I 6 : kübel, II 41 ; übel als Subst., 
IL 83 u. II 17 A übler als Compar.), letztere noch entschiedener, 
sowohl allein als in Zusammensetzungen, auftritt (z. B. neben den 
vielen Verbalcompositionen uberal I 42, II 28, 34, 53, uberauß 
I 39 ete., uberfluß II 34, uberbein II 34, uberhand 17, 27, 1129, 
ubrig II 54 C; wie denn C auch da noch sein v einsetzt, wo etwa 
in A @ sich hervorwagte, z.B. II 123; über haben A C 11725, 61 30; 
darüber II 325,27, 71). Vermuthlich hängt hier die scheinbare Ver-
	        
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