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Denn mochte auch der Schreiber über die Aussprache dieses oder
jenes Wortes entschieden und einig sein, So schien ihm doch — und
vielleicht gerade darum — eine streng durchgeführte Lautbezeich-
nung für den Leser nicht nothwendig. — Es kann deshalb aus
den. nun aufzuführenden Fällen kein endgültiges Urtheil gezogen wer-
den, obwohl die Übereinstimmung mit dem Mhd. und der heutigen
Volkssprache vielfach dazu berechtigte; so bei: burger (118 ff. und
jaımer, auch burgerschafft 21 und burgerlich 22), junger (Sbst. I
63 : hunger), schuler (IX 72 ff., auch im Plur, II 79), duncken (nur
I 15 dünckt), fruw (Adv. nur im Reime I 583, II 181; frü 132, 38:,
49, 63:, 11132, 26, 84); so auch da, wo folgendes ck (ch), wie
im Mhd., das Aufkommen des Umlauts zu erschweren scheint (Weinh,
Gr. 8.48; cf. auch Lachmann zu Iw. 1017): krucke (14, 16, auch
bei Konr. v. W. und Hugo v. Tr.), kuchen (Küche II 17, 113, auch
in Nibl., Gudr., den Nürnb. Chron. und dem heutigen Nürnb. Dialect),
lucken (11128: rucken), mucken (11 8, 15; II 88 : stucken, cin Be-
weis für wu, weil sonst nur stücke), ruck (X 13, II 122; hinderruck
1144; rück II 110) und rucken (112:, II 15:, 123 :), beutelrucker
(II 75:), stuck (nur 1188 stucken:rucken; dagegen stück IL 19, 66,
122, 131, stücklein 1151); bucken (117: drucken, mhd. @), drucken
(I_7:, 10, 15:, 28, md.; aber I10 u. 19 trücket, ertrückt, II 120
abdrücken: gelücken), zucken (=— zucken und zücken I 11:, 59 6,14,
II 44, 57, 112:). Aufserdem sind zu nennen: zuben (I 28:, IL 6,
16, 88; auch bei Megenb., mhd, auch 7Uebe); huppfen (X 16 ich
huppf, mhd. und nhd. w, 2); pruten (II 683: muten; I 14 prüten,
II 64 prut ganß; nhd. und mhd. brüeten, aber bruothenne u. a.);
narfusser (I 41).
Schr fraglich scheint mir endlich die Berechtigung der md.
Formen ubel und uber, von denen erstere sich fast immer als Adverb
findet (I 5, 17, II 8, 15, 40, 44, 45, 69, 1117 C, 93 C; nur II 20,
93 A, 101 übel und aufserdem I 6 : kübel, II 41 ; übel als Subst.,
IL 83 u. II 17 A übler als Compar.), letztere noch entschiedener,
sowohl allein als in Zusammensetzungen, auftritt (z. B. neben den
vielen Verbalcompositionen uberal I 42, II 28, 34, 53, uberauß
I 39 ete., uberfluß II 34, uberbein II 34, uberhand 17, 27, 1129,
ubrig II 54 C; wie denn C auch da noch sein v einsetzt, wo etwa
in A @ sich hervorwagte, z.B. II 123; über haben A C 11725, 61 30;
darüber II 325,27, 71). Vermuthlich hängt hier die scheinbare Ver-