Volltext: Versuch einer grammatischen Darstellung der Sprache des Hans Sachs (1. Theil)

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dudern, duttern, tutern und tattern]; gronen (I112:, 15 gronet Adj.?, 
1169:, 82, bayrisch noch jetzt für granen, welches II, II 50 (Keller 
VII 196) : underthanen, zu grinnen stv. Schm. I 1000, — Schweiz. 
grannen und grännen, schwäb. graunen ; kärnt. grunnin, Lexer, Kärnt. 
W. 125; dazu auch grunzen). — Bei S wechselt mit Pangraz Pen- 
graz und Pongraz. — Mit gröfserem Erfolg noch hat o den Kampf 
gegen das frühere u aufgenommen, und wir schen den Vocal 0 
durch md, Einfluss schon in Gebiete eindringen, die er heutzutage 
unbestritten beherrscht; er wurde besonders unterstützt durch cine 
benachbarte Liquida (Weinh. Gr. $. 42 u. 43), und wieder ist C 
(auch schon II A) der Neuerung mehr zugethan als AB u. 5. 
o = nhd, u: prommen (1182: kommen; 11 80 promb: komm; 
1141 sie prombt; doch II 81 sie prumbt); domm (11 32 den dommen 
: kommen, 129 thommen : kommen, aber 1163 dum : summ); hoschen 
(II 88 29, 2696 gleiten, entschlüpfen, mundartlich hutschen, dazu 
auch hätschen, hätscheln; Schm. I 1185, 1191, 1192); kommer 
(II 66 : sommer; sonst aber cf. kümmern I 53, II 85, 88, 122); das 
gspor (Spur II 106 : vor; auch bei Hugo von Trimb., dancben mhd. 
gespür); auch schlopfecken (1199 A) könnte man mit C und mit 
Berufung auf schlupffwinckel (X 61) hicher ziehen. Indessen lässt 
sich das Wort besser von dem schwäb. schlopf (scortum, gleichzu- 
stellen "mit schlucht und schleif; Schmids schwäb. W. 466, 468; 
Schm. II 582) ableiten; [II 215 u. a. forchtsam =: mhd.] bei S: 
Franckforter. Für diese Formen spricht freilich nicht viel; anders 
bei den folgenden. 
o =— mhld, u (letzteres auch in der heutigen Mundart erhalten ; 
z. B. frumm, b’sunders, sunst, willkumm, sun, summer ete.): Fromb 
(frommer ete.; unter den c. 26 Stellen, wo das Wort sich findet, 
sind in C nur 5, die w bieten: 120 frum mensch, I 21: sumb, 
1148, 87 u. 92: umb; in AB noch I 29 u. 46 9, 10; also in II gar 
nicht aufser dem Reime!); und hieher dürfen wir zu weiterer Bestä- 
tigung des 0 gleich zichen: frömbst (1I 91) und frömbhkeit (11 88, 
90, 94, 100), — Ähnlich ist das Verhältniss bei sonder, besonder, 
sondern (indem nur in I neben sondern — wie 64 16, 25, 65 — besunder: 
under 4365 und bsundern 4322 sich erhalten, wie cs auch in S sich 
findet) und bei sonst (für welches ebenfalls in II nur im Reime 
1126 u. 78 sunst: kunst vorkommt, während in I wieder AB dem 
sunst den Vorzug gibt: z. B. 20, 87, 61; mit C: 3, 7, 8, 23, 30;
	        
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