und dergleichen künstliche Gebilde Erfolg versprechen, sondern nur die
Zusammenfassung aller Kräfte, die Schaffung gemeinschaftlicher Organi—
sationen, deren Grundlegung derjenigen der vreußischen Landwirtschafts—
kammern ähnlich sein müßte.
Aus diesen Gründen möchte ich empfehlen, den zuständigen Behörden
gegenüber als Ueberzeugung des Verbandes Deutscher Müller, gewonnen
aus einer nun beinahe 40jährigen Praxis, die Erklärung abzugeben, daß
der bisher eingeschlagene Weg, das sogenannte Handwerkergesetz, nicht
zum Ziele führen kann, daß es vielmehr Not tut, die einzelnen Gruppen
des Müllergewerbes zusammenzufassen, wie die Stäbe, die, zum Bunde
vereinigt, unzerbrechlich sind.
Am Schlusse meiner Darlegungen angelangt, erlaube ich mir die
Ansicht auszusprechen, daß es an der Zeit ist, daß der Verband Deutscher
Müller folgende Anträge an die zuständigen Behörden richtet.
Antrag.
Es ist notwendig, daß ein technisch-industrielles Reichsamt geschaffen
werde mit etwa folgenden Aufgaben:
a) Mitwirkung bei der Vorbereitung der technischen und industriellen
Gesetze und Verordnungen.
Vertretung der technischen und industriellen Angelegenheiten im
Bundesrat und Reichstag.
c) Bearbeitung der Ausführungsbestimmungen.
d) Ueberwachung aller einschlägigen Angelegenheiten.
Es ist notwendig, daß alle industriellen Betriebe aus den bestehenden
Handelskammern ausscheiden und dafür
a) jedes industrielle Gewerbe (handwerks- und fabriksmäßige Be—
triebe zusammen) für einen größeren Bezirk nach Art der preußi—
schen Landwirtschaftskammern zusammengefaßt wird; und
für dieselben größeren Bezirke die einzelnen industriellen Körper—
schaften zu einer Industriekammer vereinigt werden.
(Bravo!)
Herr Vorsitzender van den Wyngaert: M. H,— ich eröffne die
Diskussion über den eben gehaltenen, recht lehrreichen und recht inter—
essanten Vortrag.
Herr Dr. Hellnick-Leipzig: M. H. das sind ganz neue Ansichten
und Verhältnisse, die uns von Herrn Schlueter vorgetragen wurden,
über die wir heute nicht befinden können. Die müssen erst stuüdiert werden,
nachdem wir darauf aufmerksam gemacht worden sind, und ich glaube,
es muß dem Vorstand überlassen werden, inwiefern er weiter befinden
wird. Es ist entschieden sehr wichtig, solche Industriekammern zu haben,
die sich von den Handelskammern trennen, und ich habe ja, wenn ich
darauf noch einmal zurückkommen darf, in meinen ersten Vorschlägen mit
den Müllerschaftskammern damit begonnen. Wir brauchen — das
ist eben dasjenige, was wir haben wollen — für unsere gesamten Müller—
schaftsangelegenheiten eine Reichsbehörde, die vorhanden sein muß; nennen
wir sie: Müllerschaftskammer. Dann werden wir vorwärtskommen
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