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weht. Merkwürdig, dass sich Dürer bei keiner Szene mit einer
einzigen Skizze begnügt, fast jede Handlung zwei- bis dreimal
komponiert.
Die Anbetung der h, drei Könige (1524, Albertina) überrascht
durch die Einfachheit der Schilderung. Alles Nebensächliche, Bunte,
ist weggelassen, alles Episodische unerbittlich beseitigt. Nur die
Hauptpersonen treten auf den Plan, Vor dem Gehöft sitzt die tief
wie eine Matrone verhüllte Maria mit dem gleichfalls in Tüchern
eng gewickelten Christkinde auf dem Schosse. Ihr zur Seite steht,
demütig dankbar für die crwiesene Huldigung, mit dem Hute in
der Hand Joseph. Von den drei Königen hat der eine die Kniec
sebeugt, der andere, hinter ihm stehend, muntert den etwas zag-
haften Mohrenfürsten auf, sich zu nähern. Die Beschränkung auf
wenige Personen gestattet cine tiefere Durchbildung der einzelnen
Gestalten.
In der Federzeichnung des Abendmahls (1523, Albertina) wich
Dürer von der gewöhnlichen Anordnung ab. Kr setzt Christus an
die Schmalseite des Tisches, gruppiert an die anderen Seiten die
Apostel und lässt an der Ecke der Vorderseite, von Christus am
weitesten entfernt, den Verräter, der krampfhaft den Geldbeutel
in der Hand hält, Platz nehmen. Diese Komposition erschien ihm
nicht volkstümlich genug und er änderte sie der Überlieferung ent-
sprechend um. Nach dem letzten Entwurfe wurde der gleichzeitige
Holzschnitt ausgeführt. (B. 53). Beide Kompositionen zeichnen
sich durch die freie Gruppierung der Apostel aus. Man möchte
olauben, dass Dürer von der Schöpfung Leonardos einige Kunde
besass, da er gleichfalls die Apostel zu dreien oder vieren einander
näher rücken lässt und die Wirkung der Worte Christi verschieden
je nach der Entfernung abstuft. In Einzelheiten besitzt jede Kom-
position besondere Vorzüge. Auf der Zeichnung steigert der eine
Apostel, welcher sich erhebt, um Christum anzureden, die Lebendig-
keit der Handlung; in dem Holzschnitte ist die Figur des Judas, der in
seiner Verlegenheit mit dem Messer in die Tischplatte sticht, vor-
trefflich erfunden. Bezeichnend ist die Einfachheit der Tisch-
ausrüstung. Auf der Zeichnung stehen ein Kelch, Becher und Brot
auf dem Tische, im Holzschnitte vollends ist der Kelch allein au!
den Tisch gestellt.
In der Szene Christi auf dem Ölberge schwankt er auch jetzt,
wie er schon vor Jahren unentschieden gewesen war. Das eine
Mal hat sich Christus. vom Schmerze überwältiet, platt auf den