Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

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Gemeindevertretung und -Verwaltung 
Stadtrat Nürnberg vorbehaltenen Stellen getroffen, die darin bestehen, daß nunmehr die Haus— 
meisterstellen statt bisher ganz, nur zu M und die Aufseherstellen beim Schlachtviehhof und beim Be— 
stattungsamt statt bisher ganz, nur zu ß den Versorgungsanwärtern vorbehalten sind. 
Für Abgänge und als Neubedarf wurden in den Kanzleidienst eingestellt 29 Versorgungs— 
anwärter, 23 Beamtenanwärter mit Mittelschul- bzw. Volksschulbildung, auch teilweise mit längerer 
Lehrzeit oder Praxis bei Banken, in kaufmännischen oder ähnlichen Berufen, ferner 10 weibliche 
Kanzleikräfte zur Auffüllung der bei den Stenotypistinnen entstandenen Lücken. 
Im übrigen mußte vor allem der Personalstand bei der Erwerbslosenfürsorge und beim Wohl— 
fahrtsamt nicht nur an Hilfskräften, sondern auch an ständigen Beamten wegen der außerordentlichen 
Anforderungen an diese Ämter infolge der verschlechterten Wirtschaftslage erheblich verstärkt werden. 
Vorübergehende Einstellungen. Die Stellenlosigkeit hat auch auf dem kaufmännischen Arbeits— 
markt weiter angehalten und sich noch erheblich gesteigert. Das bedingte, daß an einen Abbau der 
Hilfskräfte in den mit der Bekämpfung der wirtschaftlichen Not befaßten Abteilungen nicht gedacht 
werden konnte, daß im Gegenteil eine weitere Vermehrung der Hilfskräfte durchgeführt werden mußte. 
So waren z. B. bei der Erwerbslosenfürsorge in der Zeit des Höchststandes über 100 Aushilfsangestellte 
verwendet, die jeweils auf die Höchstdauer eines halben Jahres eingestellt und dann wieder ausge— 
wechselt wurden. Die Auswechselung wurde weniger im dienstlichen Interesse, als deswegen vor— 
genommen, um einen möglichst großen Kreis von Erwerbslosen zu erfassen. Auch die Zahl der für 
die Aufwertungsarbeiten der städtischen Sparkasse vorübergehend eingestellten Aushilfsangestellten 
konnte nicht vermindert werden, zumal diese Hilfskräfte wegen der andauernd gespannten Personal— 
verhältnisse zum Teile noch für laufende Arbeiten des Sparkassenbetriebes mitverwendet werden 
mußten. Beim Steueramt wurden zu Ende des Jahres 1926 für die Arbeiten der Steuerneuveran— 
lagung 1927 wieder rund 120 Hilfskräfte auf die Dauer von 25 Monaten beschäftigt. 
Die Einstellung von Notstandsarbeitern für den Bureaudienst wurde im Berichtsjahr fortgesetzt. 
Zeitweise wurden bis zu 160 Notstandsarbeiter allein in der städtischen Verwaltung verwendet. Dazu 
kamen noch die von den Notstandsregiebetrieben für ihre Lohnbureaus ieweils eingestellten Notstands— 
arbeiter im Bureaudienst. 
Angestelltentarifvertrag. Der Angestelltentarifvertrag läuft mangels einer Kündigung seitens 
der Vertragsparteien auf 1 Jahr weiter. 
In den vertraglichen Abmachungen sind keine Anderungen eingetreten. 
Versonalstand (ohne Lehrkräfte). 
Personalstand am: 
Ständige Beamte einschl. 
Beamtenanwärter 
Beamte und 
Angestellte auf 
Dienstvertraa 
Tarifvertrags⸗ 
angestellte 
Aushilfsangestellte 
—;RAISa 
1. April 1926 
31. März 1927 
sohin Zunahme: 
Abnahme: 
3622 
3618 
35 
170 
75 
12 
7 
79 
152 
186 
34 
Urlaubsverhältnisse. Die seit 1. April 1922 unter Abweichung von den Bestimmungen in 854 
der Anlage 5 zur Gemeindebeamtenordnung zugelassenen Erleichterungen hinsichtlich Anzeigeerstattung 
und Vorlage eines ärztlichen Zeugnisses bei Dienstbehinderung infolge Krankheit wurden ab 1. April 
1926 aufgehoben. Seitdem gelten die entsprechenden Bestimmungen der Gemeindebeamtenordnung 
wieder in vollem Umfang. Demzufolge haben Beamte, die wegen Erkrankung dem Dienste fernbleiben, 
hiervon ihrem Abteilungsvorstand bzw. Sachreferenten nunmehr umgehendst (bisher innerhalb 
24 Stunden) Mitteilung zu machen, ferner nach spätestens 3 Tagen (bisher nach 8 Tagen) ein ärztliches 
Krankheitszeugnis vorzulegen. 
Für die Regelung des Erholungsurlaubes der städtischen Beamten wurde die Ordnung des 
Vorjahres unverändert übernommen.
	        
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