Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

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Gesundheitswesen und Jugendpflege 
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Pochellihe unien 10. Städtisches Veterinüramt. 
olizeiliche Untersuchungen tierischer Nahrungsmittel. Bei Metzgern, einschließlich der Pferde— 
metger, Huttlern, Darmhändlern,. Wirten, Delitatessen-, Landesprodukten- Geflügel- 38 und 
Fischhändlern wurden 7683 polizeiliche Untersuchungen vorgenommen. 
Von den beanstandeten Nahrungsmitteln wurde ein Teil als verdorben vom Verkauf ausge— 
chlossen und vernichtet, ein Teil wegen geringerer Mängel vom Verkauf ausgeschlossen, aber zum 
Hausgebrauch zugelassen. Zur nochmaligen Nachschau in den Schlachthof wurde ein Kalb verwiesen. 
Zur Anzeige wurden gebracht: 17 Personen, und zwar 12 Personen wegen Ver⸗ 
laufs verdorbener Nahrungsmittel und 5 Personen wegen mangelhafter Reinlichkeit und Ordnung im 
Beschäftsbetrieb. Zu Be anstandungen gaben ferner Anlaß: 449 Personen, und zwar 83 wegen 
nangelhafter Reinlichkeit und Ordnung im Geschäftsbetrieb, 82 wegen mangelhafter oder schadhafter 
baulicher Einrichtungen, 8 wegen Ausübung des Betriebes in ungeeigneten Räumen, 14 wegen un— 
statthafter Benützung von Betriebsräumen, 71 wegen mangelhafter Beschaffenheit der Geräte, 208 
wegen Nichtbeachtung der Fleischverkaufsvorschriften, 3 wegen Nichtbeachtung der Fleischbeschauvor⸗ 
schriften, J wegen Nichtbeachtung der Trichinenschauvorschriften, 2 wegen Nichtbeachtung der jagd⸗— 
polizeilichen Bestimmungen und 21 wegen sonstiger Anlässe. Von Privaten wurden zur Untersuchung 
eingeliefert: 140 Proben; davon mußten 54 beanstandet werden. Von 41 amtlich entnommenen 
Proben waren 6 zu beanstanden. 
Untersuchung des in das Zollinland eingehenden Fleisches. Aus dem Auslande gelangten in 
336 Sendungen 1075 ks Schweineschinken, 126 k8 Schweinespeck, 59 ks sonstiges Schweinefleisch, 
25 Kg Rindfleisch und 29 761 k8 Därme zur Einfuhr und Untersuchung. Als verdorben wurden 
132 kg Därme beanstandet. 
Haus⸗ und Notschlachtungen. Die außerhalb des Schlachthofes von Privaten zum Hausgebrauch 
vorgenommenen Schlachtungen und die wegen Erkrankung der Tiere vorgenommenen Notschlachtungen 
betragen 9 Kühe, 4 Jungrinder, 7 Kälber, 2 Schafe, 3 Ziegen und 938 Schweine. Von diesen erwiesen 
sich als tauglich: T Kühe, 4 Jungrinder, 7 Kälber, 2 Schafe, 3 Ziegen und 936 Schweine: als minder— 
wertig: 2 Kühe und 1Schwein; als bedingt tauglich: 1 Schwein. 
Ansteckende Tierkrankheiten. Tollwut ist bei 1 Hund festgestellt worden. Als ansteckungsver⸗ 
dächtig wurden 1 Hund und 1 Katze getötet. Die Untersuchung weiterer 285 Hunde und 10 Katzen, 
welche Personen gebissen hatten, ergab keinen Tollwutverdacht. Infolge des Auftretens der Tollwut 
in der Stadt selbst war das ganze Stadigebiet an 5 Tagen als Sperrbezirk — außer Festlegen ist 
hierbei nur Führen der Hunde mit Leine und Maulkorb gestattet — und an 31 Tagen als Beobach⸗ 
tungsgebiet — hier ist Führen der Hunde ohne Maulkorb an der Leine oder Freilaufenlassen der Hunde 
mit Maulkorb gestattet — erklärt. Außerdem sind wegen Auftretens der Tollwut in benachbarten 
Amtsbezirken am Schluß der Berichtszeit die nördlichen Vororte des Stadtbezirks seit 71 Tagen, die 
südlichen Vororte seit 66 Tagen unter Beobachtung gestellt. Von anderen Seuchen sind aufgetreten 
Maul- und Klauenseuche in 47 Gehöften, Schweinerotlauf in 12 Gehöften, Pferderäude, Schweine⸗ 
euche, Geflügelcholera und offene Tuberkulose in je 1 Gehöft. 
Aufsicht auf Hunde. Zur ordentlichen Hundeuntersuchung wurden 13 123, zur außerordentlichen 
1309 Hunde vorgeführt. Von diesen wurden 11 wegen ansteckender Krankheiten beanstandet. Nach 
Ablauf der den Eigentümern gewährten Frist wurden 8 als geheilt baw. gebessert nochmals vorgeführt, 
2 wurden getötet. 1 ist entlaufen. 
11. 5tadtischer Schlacht · und Viehhof. 
Allgemeines. Der Schlachthof beteiligte sich an der vom 1. bis 11. April in der Städtischen Fest⸗ 
halle im Luitpoldhain stattgefundenen Ausstellung für das Hotel⸗ und Gastwirtsfach, Kochkunst, sowie 
berwandte Gewerbe. In seiner Abteilung „Fleischhygiene“ brachte er die für den Ausstellungszweig 
wissenswerten Zustände und Untersuchungsmethoden des Fleisches zur Schau. Er wurde mit Ehren⸗ 
preis und Goldener Medaille ausgezeichnet. An der gelegentlich der Reichsgesundheitswoche vom 
Städtischen Gesundheitsamt veranstalteten Hygieneausstellung war der Schlachthof durch mikroslopische 
ind bakteriologische Darstellungen und Präparate in der Abteilung „Mensch“ und der Abteilung 
Balleriologie vertreten. Er erhielt hierfür Dank und Anerkennung des Städtischen Gesundheitsamt.
	        
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