Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1926/27 (1. April 1926 bis 31. März 1927) (1926/27 (1927))

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Allgemeine wirtschaftliche und soziale Fürsorge 
Betriebe benötigten Mittel hat die Milchversorgungsgesellschaft zur Verfügung gestellt. Mit den 
Genossenschaften sind vertragliche Vereinbarungen wegen der jährlichen Rückzahlung getroffen. Das 
Verhältnis zwischen der Milchversorgungsgesellschaft und den Genossenschaften, die ihre Betriebe 
verpachtet haben, kann als ein sehr gutes bezeichnet werden. An Personal sind in sämtlichen Pacht— 
betrieben 43 Versonen beschäftigt. Die durchschnittliche Tagesanlieferung betrug 32220 Liter. 
Warenvermittlung und Buchhaltung. Die Milchversorgungsgesellschaft hat wie im Vorjahre 
für die Mitglieder der Einkaufsgenossenschaften der Milchhändler in Nürnberg und Fürth auch im 
Berichtsjahr wieder die Waren vermittelt, die nach den ortspolizeilichen Vorschriften in den Milch— 
läden verkauft werden dürfen. Butter, Butterschmalz, Käse, Eier und Honig handelt die Milchver— 
sorgungsgesellschaft uneingeschränkt, wie jeder andere Molkereibetrieb, dagegen erfolgt die Abgabe 
von Fett, Mehl in festen Packungen, Teigwaren usw. ausschließlich nur an Milchladengeschäfte. 
Die Umsätze in der Warenvermittlung sind der Menge nach größer geworden; in den Kassen— 
umsätzen dagegen ist ein kleiner Rückgang zu verzeichnen, weil besonders Milch und Milchprodukte 
im Berichtsjahr billiger waren als im Jahre 1925. Der Warenausgang betrug: 1925 Ztr. Butter 
(eigene Produktion), 6400 Ztr. zugekaufte bayerische Butter, 753 3tr. Auslandsbutter, 9078 3tr. 
Gesamteingang an Butter, 1470 Z8tr. Emmenthaler in Laiben, 12727 Stck. Emmenthaler ohne 
Rinde in Schachteln, 329 006 Stck. Camembert, 5114 3tr. Weichkäse, 157 004 Stck. Yoghurtkäse, 
1275576 Stck. Eier, 3581 3tr. Speisefette, 603 Ztr. Butterschmalz, 7680 Ztr. Diamantmehl in 
2- und 5-Pfund-Packungen, 332 Ztr. Teigwaren, 51 Ztr. Honig, 219 Kisten Kondensmilch, Trocken— 
milch. Butter und Käse zeigte eine ganz bedeutende Umsatzmehrung, während bei Eiern, Fett und 
Mehl eine kleine Abnahme im Verkauf festgestellt wurde. Neu aufgenommen in der Fabrikation 
wurde Yoghurt-Sahnenkäse. Der Umsatz in Butterschmalz wies eine sehr hohe Ziffer auf, seitdem 
die Ware dem Handel in gefälliger Eimerpackung von 10, 20 und 30 Pfund Inhalt geboten werden 
kann. Butterschmalz wird aus Butter zweiter Qualität im eigenen Betrieb hergestellt. Der Verkaufs— 
preis bei den Waren wird so bemessen, daß die Unkosten gut gedeckt werden; ein besonderer Gewinn 
wird, soweit die Vermittlung an den Milchhandel in Frage kommt, nicht angestrebt. Der Einkauf 
der Waren erfolgt ausschließlich durch die Hauptgeschäfisstelle; die Zweigbetriebe Fürth, Bamberg 
und Partenkirchen, sowie die Verkaufsstellen Zirndorf, Rothenburg und Donauwörth werden vom 
Hauptbetrieb aus beliefert. Die Milchladengeschäfte werden von 3 Außenbeamten in gewissen Zeit— 
abschnitten regelmäßig besucht. Die Waren werden den Milchgeschäften in der Regel zugestellt, nur 
ganz geringe Mengen werden im Zentrallager abgeholt. Der erhöhte Umsatz bei der Butter ist einzig 
und allein der Qualität zuzuschreiben. Auf die Lieferanten wird erzieherisch dadurch eingewirkt, daß 
erstklassige Butter prämiiert, minderwertige Butter, wie bereits erwähnt, dagegen im Preis be— 
deutend zurückgesetzt wird. Molkereien, deren Lieferungen dauernd beanstandet werden müssen, müssen 
überhaupt ausscheiden. Die Milchversorgungsgesellschaft beteiligte sich regelmäßig an den vom 
Landesinspektor für Milchwirtschaft veranstalteten bayerischen Butterschauen, außerdem nahm sie 
an der Ausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft in Breslau teil. Bei den bayerischen 
Butterschauen erhielt sie drei 1. Preise, vier 2. Preise und eine Anerkennung; bei der aroßen Aus— 
stellung in Breslau fünf 1. Preise und einen 2. Preis. 
Die Buchhaltung wird streng nach kaufmännischen Grundsätzen durchgeführt. Die Bayerische 
Treuhand-Aktiengesellschaft nimmt jedes Jahr eine gründliche Revision sowohl im Hauptbetrieb, 
als auch in den Zweigbetrieben vor. Die Barkassenumsätze waren um 443 388,95 RA geringer als 
im Vorjahre, sie betrugen aber immer noch 22358817,72 RA; die höchste Tageseinnahme hatte 
die Kasse am 31. Mai 1926 mit 117 152,15 RA zu verzeichnen. Der größte Teil des Milchhandels 
begleicht seine Schuld bar an der Tageskasse, ein kleiner Teil überweist die Geldbeträge auf das 
Postscheckamt oder auf die mit der Milchversorgungsgesellschaft in Geschäftsverbindung stehenden 
Bankgaeschäfte. Der Gesamtumsatz mit den verschiedenen Banken betrug 26613 399,46 RA. 
Milchhandel und Milchpreise. Der größte Teil des Milchhandels bezieht die benötigten Milch— 
mengen durch die Milchversorgungsgeseilschaft. In Nürnberg hatte die Milchversorgungsgesellschaft 
im Berichtsjahr 337 Milchabnehmer, davon 317 Ladenbesitzer mit 328 Verkaufsläden und 20 Straßen— 
händler; in Fürth 82 Milchabnehmer, davon 48 Ladenbesitzer und 34 Straßenhändler; in Bamberg 
20 Milchabnehmer, davon 1 Ladengeschäft und 19 Straßenhändler. Der durchschnittliche Umsatz eines
	        
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