Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1925/26 (1. April 1925 bis 31. März 1926) (1925/26 (1926))

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hat er eine Stiftung errichtet, die leider der Inflation zum Opfer fiel. In den Bildungs⸗ 
anstalten, die er gegründet und unterhalten hat, wird sein Andenken noch weit über seinen Tod 
hinaus fortleben. Auf Antrag des Reoners beschloß der Stadtrat, zur Erinnerung an Geheimrat 
Dr. v. Rieppel eine Straße in der Nähe der Maschinenfabrik „Rieppelstraße“ zu benennen. 
13. Februar 1926. Crailsheim, Dr. Krafft von, Staatsminister a. D., 
München, Ehrenbürger der Stadt Nürnberg. Er wurde am 15. März 1841 3u 
Ansbach geboren. Aus Anlaß der Vollendung seines 20. Dienstjahres als Minister des königlichen 
Hauses und des Außern wurde ihm, dem damaligen bayerischen Ministerpräsidenten, am 
6. März 1900 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Nürnberg in Anerkennung seiner hohen Ver—⸗ 
dienste um die gedeihliche Entwicklung der gesamten bayerischen Lande und der andauernd 
wohlwollenden Förderung der hiesigen Verkehrsverhältnisse verliehen. Unter seiner Leitung 
sind die entscheidenden Beschlüsse über den Bau der Ringlinie für den Güterverkehr, den Bau 
des Rangierbahnhofes im Reichswald und den Umbau des Bahnhofes erfolgt. Er verschied 
zu München und wurde in Ansbach beerdigt. 
2. März 1926. Flatau, Dr. Walter Siegfried, Hofrat, Facharzt für 
Frauenkrankheiten. Er wurde am 10. September 1805 in Peißern, Gouvernement 
Kalisch, in Rußland geboren. Dr. Walter Siegfried Flatau wollte sich ursprünglich ganz 
dem Musikleben wiomen. Da sich aber diesem Wunsch große Hindernisse in den Weg stellten, 
studierte er in Freiburg, Berlin, München und Würzburg Medizin und ließ sich im Jahre 
189) in Nürnberg als Frauenarzt nieder, als welcher er sich bald eines großen Zulaufes 
erfreute. Auch bei seinen Berufsgenossen war er durch sein über sein Fachgebiet weit hin— 
ausgehendes, alle Zweige der Wissenschaft umfassendes Wissen, seine Allgemeinbildung, seine 
fesselnde Rede- und Tehrgabe rasch zu Ansehen gekommen. Nach wenigen Jahren, schon im 
Jahre 1898, war er zum J. Vorsitzenden der Nürnberger Medizinischen Gesellschaft und Poli⸗ 
klinik gewählt worden, welche unter seiner Führung einen raschen Aufschwung nahm; bald 
auch sehen wir ihn als Mitglied der Vorstandschaft des ürztlichen Bezirkvereins und als 
Abgeordneten zur Ärztekammer. Mit der Übernahme der Vorstandschaft der Medizinischen 
Gesellschaft setzte auch sein öffentliches Wirken in der sozialen Gesundheitspflege ein. Sein 
erstes großes Werk war, daß er für die Poliklinik ein eigenes, deren Aufgabe entsprechendes 
und würdiges Heim schuf, das von Professor Schmitz erbaute Schmuckkästchen an der Agnes— 
brücke (1902). Als bald darauf in Deutschland die Bekämpfung der Tuberkulose auf breiter 
Bahn aufgenommen wurde, war es Flatau, der die ihm als Vorsitzenden der Medizinischen 
Gesellschaft zugegangene Anregung eines entsprechenden Vorgehens in Nürnberg mit weit— 
blickendem Verständnis aufnahm und, in Gemeinschaft mit gewählten Arbeitsgenossen, mit der 
ihm eigenen Tatkraft und Führereignung unter überwindung nicht geringer Widerstände, den 
„Verein zur Bekämpfung der Tuberkulose in Nürnberg“ gründete (19060). Diesen hat er als 
Vorsitzender bis zum Jahre 1921 geleitet und zu einer der bedeutenosten und im ganzen 
Reiche angesehenen Vereinigungen der CTuberkulose-Bekämpfung gemacht. Die Einrichtung der 
1. Fürsorgestelle für Tungenkranke auf der Insel Schütt im Jahre 1900, Bau und Einrichtung 
der durch die Frieda Schramm⸗Stiftung ermöglichten Walderholungsstätte in Rückersdorf im 
darauffolgenden Jahre wurden mit seiner Hilfe unter Einfluß seines praktischen Sinnes wie 
seines hohen Schönheitssinnes so vollzogen, daß diese Anstalten zu Musteranstalten wurden. 
Insbesondere seiner Tatkraft zu verdanken war die von ihm wiederum unter Aüberwindung 
großer Hemmungen 10915 durchgeführte üÜübersiedlung der Fürsorgestelle für Lungenkranke aus 
ungenügenden Räumen in ihr jetziges Heim in der Endterstraße und deren zweckmäßige neu⸗ 
zeitliche und ansprechende Ausgestaltung. Aber nicht nur mit der äußeren Teitung und 
Verwaltung des Vereins hat er sich befaßt, vielmehr war er auch an der inneren Arbeit 
lebhaft beteiligt, anregend und mitarbeitend, ständiger Besucher und gern gehörter Redner
	        
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