Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1920/21. (1. April 1920 bis 31. März 1921) (1920/21,1 (1921))

Kunst und Wissenschaft 
w 
. 
nd 
78 
doch 
deu 
nd 
tück 
8 
aͤtte 
Jer⸗ 
ischt 
ven. 
ang 
tler 
zef 
P op 
Wer⸗ 
Ause 
Erle. 
Me 
zPer 
sPd6 
N 
prifto⸗ 
A 
o1f 
cden. 
160 
11n 
M 
airkt 
11706 
noff 
alq, 
und 
teile. 
iend 
gt 
dem städtischen Lohntarif; dabei hat die Stadt die Anwendung des städtischen Lohntarifes 
in entgegenkommender Weise rückwirkend auf den 1. April 1920 genehmigt, also für eine Zeit, 
für welche sie noch keine Pflichten dem Personal gegenüber hatte. 
Die Arbeiter stehen ferner in dem Genuß weiterer wirtschaftlicher Erleichterungen; so 
genießen sie Badefreiheit in den städtischen Bädern wöchentlich einmal, erhalten Bühnenschuhe 
für den Bühnendienst, beziehen ferner Vorschüsse zur Anschaffung von wirtschaftlichen Bedarfs- 
artikeln wie Kartoffeln, Brennmaterial usw., und sie haben schließlich auch die Gewähr voraus— 
sichtlich säändiger Beschäftigung, alles Vorteile, welche ein Privatunternehmen heute nicht bieten 
kann. 
Auch dem künstlerischen Personal, das übrigens nicht Beamteneigenschaft 
hat, sondern auf Privatdienstvertrag angestellt ist, brachte die Kommunalisierung des Theaters 
große Vorteile. Den größten Forschritt in der wirtschaftlichen Existenz der Künstler bedeutet 
der ganzjährige Vertrag bei einem vierwöchigen Urlaub mit voller Gage, ein 
wirtschaftlicher Erfolg, der nicht hoch genug eingeschätzt werden kann angesichts der Not, die durch 
die nur höchstens achtmonatliche Beschäftigung und Entlohnung der Künstler bei Privat— 
theatern entsteht. 
Das darstellende Personal erhält ferner auf Verlangen Vorschüsse nach bestimmten 
Sätzen, um über augenblickliche wirtschaftliche Notlagen hinwegzukommen, eine Erleichterung, 
wie sie in diesem weit entgegenkommenden Maße nur selten Privatunternehmen gewähren können. 
Das Personal erhielt ferner schon im Berichtsjahre für den Bühnendienst Wäsche und Kostüme 
gestellt, obwohl die Stadt hierzu noch nicht verpflichtet gewesen wäre. Pflicht aller Theater— 
leitungen wird dies erst am 1. September 1021. 
Zur Erfüllung eines langgehegten Wunsches der 46 Stammitglieder des Theaterorchesters 
auf wirtschaftliche Bersorgung bei Arbeitsunfähigkeit hat sich die Stadtgemeinde mit dem philhar— 
monischen Verein ins Benehmen gesetzt, um durch dessen Vermittlung den Einkauf der Orchester— 
mitglieder auf Kosten der Stadt in den bayerischen Versorgungsverband zu ermöglichen. Die 
Verhandlungen hierüber haben im November 1920 zum gewünschten Exrfolg geführt. 
Das Gesamtpersonal des Stadttheaters bestand in NRürnberg aus 318 Personen; 
es setzte sich zusammen aus dem Intendanten, dem Vorstand des Theaterbetriebsamtes, 11 Spiel⸗ 
und Orchesterleitern, 54 Solisten, o6 Angehörigen von Chor und Ballett, 6l Orchestermitgliedern, 
84 Personen technischem Personal, 10 Personen Verwaltungspersonal, 13 Logenschließern und 
18 Garderobefrauen. Im Stadttheater Fürteh waren außerdem 29 Personen (eine Kas 
siererin, 12 Logenschließer, 13 Garderobefrauen, Jl Ankleidefrau, 1 Ankleider und 1 Friseuse) 
tätig. 
Leistungen des Theaters. Es fanden in der Spielzeit vom 1. September 1920 bis 
31. März 19021 insgesamt statt: in Rür nberg 3209 Vorstellungen mit 99 verschiedenen Werken 
und zwar 143 Opern, 78 Operetten, 71 Schauspiele, 13 Kindervorstellungen, 11 Tanzvorfüh— 
rungen, 13 sonstige Veranstaltungen, in Fürth 174 Vorstellungen mit 95 Werken und zwar 
57 Opern, 30 Operetten, 55 Schauspiele, 13 Kindermärchen, II sonstige Veranstaltungen, 8 Tanz—- 
abende. Außerdem wurden veranstaltet in Erlangen 18 Vorstellungen, in Regensburg 2, in 
Bayreuth und Ansbach je J. 
Ständigen Hemmungen ist der Betrieb durch Kran kmeldungen des Per— 
sonals u. dgl. ausgesetzt. Dadurch mußten oft im letzten Augenblick, um die Vorstellung zu 
retten, Rollenumbesetzungen schwierigster Art vorgenommen werden. 
Die Gesamtroheinnahme des Stadttheaters in der Zeit vom 1. September 
1920 bis 31. März 1921 betrug rund 2 800 000 4. Die AUsgaben können noch nicht genannt 
werden, weil die Abrechnung noch nicht hergestellt ist.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.