Volltext: Verwaltungsbericht der Stadt Nürnberg für das Jahr 1909 (1909 (1911))

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Bauwesen 
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Länge von rund 180 m weggeschwemmt worden. Die Ursache dafür war das zu geringe Hoch— 
wasserdurchflußprofil an dieser Stelle. Die ehemals von der Landgemeinde Wezendorf 
hergestellten Hochwasserdämme hatten eine gegenseitige Entfernung von nur 60 m. Die 
Schaffung eines breiteren Hochwasserprofils verlangte eine Verlängerung: des Steges, die 
durch Anfügung von 3 weiteren Brückenfeldern von je 8,0 m Länge erreicht wurde. Durch 
entsprechende Zurückversetzung des neuen Hochwasserdamms wurde das Hochwasserprofil an 
dieser Stelle auf eine Breite von 83 m zwischen den Dammkronen gebracht. Zur weiteren 
Vergrößerung des Durchflußprofils wurde eine Tieferlegung des Vorlandes zwischen Pegnitz 
und Hochwasserdamm durch eine O,o bis Oo m hohe Abtragung auf eine Länge von 180 m 
östlich und 90 m westlich des Steges vorgenommen. Das auf diese Weise gewonnene Erd— 
material diente zur Anschüttung des neuen Hochwasserdammes. Für das in vorbeschriebener 
Weise aufgestellte Projekt wurden durch Beschlüsse der städtischen Kollegien vom 23. Juli und 
10. August 1909 die Mittel im Betrage von 409000 MA aus Anlehen genehmigt. Nach Durch— 
führung des wasserpolizeilichen Verfahrens konnte mit den Bauarbeiten am 15. September 
begonnen werden. Die Arbeiten zur Verlängerung des Steges, zur Abtragung der Erde 
m Flutprofil, zur Anschüttung des Hochwasserdamms und zur Bekleidung des Vorlandes 
und der Dammböschungen mit Humus wurden der Baufirma Georg Bieber, hier übertragen. 
Für die Verlängerung des Steges waren 3 neue Joche und J neues Widerlager erforderlich. 
Die Fundamente aus Beton sind von 4mm tief eingerammten Spundwänden umschlossen. 
Die Brückenjoche sind aus Walzeisen, das Widerlager aus Beton hergestellt. Die 
Tragkonstruktion besteht aus Walzeisen mit Dielenbelag und eisernen Geländern. Zur 
Sicherung der Jochfundamente gegen Unterspülung und zur Verhütung von Abschwemmungen 
uinter dem Stege wurde an der Westseite des Steges eine Betonschwelle von Oom 
Breite und 1mm Tiefe angebracht. 
Die Erdabtragung und die Weiterführung der Erdmassen zu dem Hochwasserdamm er— 
rorderte eine Erdbewegung von rund 5900 chm; außerdem waren rund 15 500 qm Rasen 
und Humus abzudecken und nach Vollendung des Hochwasserprofils und des Hochwasser— 
dammes wieder aufzubringen. Der neu errichtete Hochwasserdamm hat eine Länge von rund 
260 m, eine Höhe von 2,0m, eine obere Breite von 4m und eine untere Breite von 12,0 m. 
Während der Bauausführung war zur Aufrechterhaltung des Verkehrs ein Notsteg errichtet. 
Der verlängerte Steg konnte am 15. Dezember dem Verkehre übergeben werden. Die Bau— 
arbeiten waren in der Hauptsache am Schlusse des Berichtsjahres vollendet. Rückständig 
blieben die Befestigung der Landseite des Hochwasserdammes mit Rasen, das Begrünen der 
mit Humus bedeckten Flächen und verschiedene Nebenarbeiten. 
4. Unterhaltung der Brücken und Stege. 
Für die bauliche Unterhaltung sämtlicher Brücken und Stege wurden 5952 (5873) 
berausgabt. 
V. Kanalbau. 
1. Nördlicher Hauptsammelkanal. 
Mit dem Baue des nördlichen Hauptsammelkanals wurde am 20. Oktober 1908 in der 
Schnieglinger Straße östlich von Schniegling begonnen. Über seine Entstehungsgeschichte ist 
der Verwaltungsbericht 1908 S. 225 ff. nachzulesen. 
Durch Polizeisenatsbeschluß vom 16. Dezember 1908 wurde die Erbauung des Sturm— 
auslasses östlich von Schniegling genehmigt und die Erlaubnis erteilt, alles Wasser, welches 
zunächst durch den Nordkanal abgeführt werden muß, durch diesen Sturmauslaß der Pegnitz 
solange zuzuführen, bis für die Reinigung und Klärung der städtischen Abwässer eine 
entsprechende Anlage erbaut sei. Im März 1909 wurde mit dem Baue des Sturmauslasses
	        
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