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Die Zeit von 1802 bis zum Ende der
zweiten Periode.
Mit der Aufnahme auswärtiger Meister, die in den
Vorstädten und Vororten Nürnbergs ihren Wohnsitz hatten,
war eine grosse räumliche Ausdehnung der Bleistiftmacher-
Korporation gegeben, Da dies natürlich die althergebrachte
Kontrolle der einzelnen Betriebe sehr erschwerte, hatte
man schon im Jahr 1793 !) die Zahl der Geschworenen
von zwei auf drei vermehrt. Zuerst war freilich für die
Massregel ein anderer Grund von Einfluss: Die neu auf-
genommenen Meister, die allmählig auch zum Geschwore-
nenamt gelangten, waren mit ihren neuen Amtspflichten
noch nicht vertraut, sodass man den langjährigen Ge-
schworenen Jäger ihnen noch als Ratgeber zur Seite
liess.?) Im Lauf der Zeit kann aber dieser Grund nicht
mehr massgebend gewesen sein, vielmehr werden wir in
der konstatierten räumlichen Ausdehnung der Korporation
die Veranlassung zu suchen haben.
Derselbe Grund hat, neben politischen Motiven, auch
zu Bestrebungen geführt, die zünftigen Bleistiftmacher
ausserhalb der Stadt zu einer besonderen „Zunft“ zu-
sammenzufassen.
I) Rugsamts-Prot. 25. Okt. 1793. f. 321.
») Prot. 9. Aug. 1792, £f. 196.