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dieses Gegensatzes schon in der zweiten Periode begegnet; 
es war doch klar, dass die durch die veränderte Arbeits- 
verfassung ermöglichte Betriebsausdehnung nur der vor- 
nehmen konnte, der über die dazu nötigen Kapitalien ver- 
fügte. Die Anwendung von Heimarbeit erleichterte frei- 
lich die Vergrösserung, aber trotzdem entstand eben durch 
das Mitspielen des Produktionsfaktors Kapital eine grössere 
Differenzierung innerhalb der Betriebe, als sie früher je 
vorhanden war. Die Anwendung von Pferde- und Wasser- 
kraft durch einzelne beförderten diese Tendenz. So ist 
2s soweit gekommen, dass eine immer weitere Kluft sich 
zwischen den Kapital-Besitzenden und denen ohne Kapital 
aufthut. Auch jetzt ist die Mehrzahl der grösseren Be- 
triebe wieder ausserhalb der Stadtmauern zu finden; nach 
dem Gutachten von Marx gibt es vor den Thoren, in Stein, 
Eibach, Röthenbach u, s. w. 7 Bleistiftfabrikanten,!) in 
der Stadt nur 4,?) während die Zahl der Kleinbetriebe 10 
beträgt?), , 
Betrachten wir zunächst die grösseren Betriebe. 
Auch sie stehen noch zum grössten Teil unter dem 
Druck des Nürnberger Handels. Die gesteigerte Kon- 
kurrenz zwingt jeden Fabrikanten dazu, von der Gesammt- 
summe der eingelaufenen Bestellungen möglichst viele 
selbst zu erlangen und die Kaufleute scheuen keine Mühe, 
wenn sie nur einen möglichst grossen Gewinn in die 
eigene Tasche stecken können; sie gehen zumeist in allen 
Werkstätten von Stein, Schweinau, Röthenbach u. s. w. 
herum, um den wenigst Nehmenden zu erforschen und 
geben bei jedem Fabrikanten das Angebot seiner Kon- 
kurrenten noch niedriger an, als es in der That gemacht 
worden ist.*) Durch solche und ähnliche Manipulationen 
1) Akten der Ges. z. Bef, v. Ind. a. a. 0. p. 4 
2) ibidem p. 3. 
3) ibidem p. 7. 
1) Gutachten von Bauer p. 2.
	        
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