Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

28 
schluss des Friedens zwischen dem Kaiser und dem Sultan 
selbst nichts erwerben. 
In der Zwischenzeit wurde der Markgraf immer 
uugeduldiger; er verlangte den Vollzug des Vertrags; er 
war durchaus nicht mehr im Lande zu halten. In diesem 
Sinne unterhandelte Bärensprung während des April in 
Berlin; allein ihm wollte es nicht gelingen. Diese Lage 
benutzte Hardenberg, den Generalkommissär zu Vver- 
drängen. Er erbot sich bei Karl Alexander, dessen Herzens- 
wunsch zu erfüllen, Ganz seinem Charakter entsprechend 
liess er sich hierfür unbedingte Vollmacht geben, über alles 
zu verhandeln, was auf den Uebergang unter preussische 
Herrschaft Bezug habe.! Gleichzeitig wusste er die Sache 
so zu wenden, dass der Markgraf an den König zwei 
Briefe richtete,? nach welchen er anstatt Bärensprungs 
Hardenberg an der Spitze der Verwaltung empfahl. Was 
in Ansbach vorbereitet war, führte in Berlin das diplo- 
matische Geschick Hardenbergs, unterstützt durch die 
unterdessen zwischen Oesterreich und Preussen eingetretene 
Annäherung, ohne erhebliche Schwierigkeiten zu Ende. 
Als man auch ihm die politische Lage als ein Hindernis, 
dem Vertrag sofort nachzukommen, hinstellte, erreichte er 
wenigstens eine Umgestaltung der fürstlichen Regierung 
in der Weise, dass die Anwesenheit des Markgrafen nicht 
mehr erforderlich war. So weit brachte es seine Gewandt- 
heit, dass man ihm wenige Tage nach seiner Ankunft den 
Titel eines preussischen Staats- und Kriegsministers ge- 
währte,® den man ihm, um Misstrauen zu vermeiden, das 
Jahr zuvor noch abgeschlagen hatte. Am 3ı. Mai wurde 
das den Wünschen des Markgrafen und Hardenbergs 
1. Verfügung Karl Alexanders d. d. Triesdorf 12. Mai 1791; 
R. 255. O. 23. 
2. Sie sind vom 13. Mai datiert; ebda, 
3. 24. Mai 1791: Klaproth 512,
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.