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schluss des Friedens zwischen dem Kaiser und dem Sultan
selbst nichts erwerben.
In der Zwischenzeit wurde der Markgraf immer
uugeduldiger; er verlangte den Vollzug des Vertrags; er
war durchaus nicht mehr im Lande zu halten. In diesem
Sinne unterhandelte Bärensprung während des April in
Berlin; allein ihm wollte es nicht gelingen. Diese Lage
benutzte Hardenberg, den Generalkommissär zu Vver-
drängen. Er erbot sich bei Karl Alexander, dessen Herzens-
wunsch zu erfüllen, Ganz seinem Charakter entsprechend
liess er sich hierfür unbedingte Vollmacht geben, über alles
zu verhandeln, was auf den Uebergang unter preussische
Herrschaft Bezug habe.! Gleichzeitig wusste er die Sache
so zu wenden, dass der Markgraf an den König zwei
Briefe richtete,? nach welchen er anstatt Bärensprungs
Hardenberg an der Spitze der Verwaltung empfahl. Was
in Ansbach vorbereitet war, führte in Berlin das diplo-
matische Geschick Hardenbergs, unterstützt durch die
unterdessen zwischen Oesterreich und Preussen eingetretene
Annäherung, ohne erhebliche Schwierigkeiten zu Ende.
Als man auch ihm die politische Lage als ein Hindernis,
dem Vertrag sofort nachzukommen, hinstellte, erreichte er
wenigstens eine Umgestaltung der fürstlichen Regierung
in der Weise, dass die Anwesenheit des Markgrafen nicht
mehr erforderlich war. So weit brachte es seine Gewandt-
heit, dass man ihm wenige Tage nach seiner Ankunft den
Titel eines preussischen Staats- und Kriegsministers ge-
währte,® den man ihm, um Misstrauen zu vermeiden, das
Jahr zuvor noch abgeschlagen hatte. Am 3ı. Mai wurde
das den Wünschen des Markgrafen und Hardenbergs
1. Verfügung Karl Alexanders d. d. Triesdorf 12. Mai 1791;
R. 255. O. 23.
2. Sie sind vom 13. Mai datiert; ebda,
3. 24. Mai 1791: Klaproth 512,