Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Allianz denselben Charakter trage wie die Bündnisanträge 
des Königs aus den letzten Jahren, den ausgezeichneter, 
von jeder Störung freier Beziehungen; weiter wollte er mit 
Napoleon nicht gehen, 
Kaum hatte sich Hardenberg mit der Hoffnung auf 
einen neuen Vertrag‘ vertraut gemacht, als er Pläne aus- 
arbeitete, neben Hannover für den Staat die Erwerbung 
weiterer Lande vorzubereiten, die ihm dann in Zukunft, 
zur Zeit des Friedensschlusses mit England, auch faktisch 
ohne eigene Anstrengung in den Schoss fielen. Seiner 
Neigung gemäss dachte er dabei auch an Franken. Er 
wollte Ansbach und das Bayreuther Unterland an Bayern 
überlassen und hiefür sowie unter Anrechnung der 20000 Ein- 
wohner, welche der Kurfürst noch schuldete, so ziemlich 
das ganze ehemalige Bistum Bamberg mit der Stadt gleichen 
Namens einstecken. Bald stiegen seine Ansprüche höher, 
Ansbach wollte er behalten, für Preussen den grössten 
Teil Frankens gewinnen. Durch den Frieden von Press- 
burg war Oesterreich seiner Besitzungen im Reiche beraubt, 
auf seine Erblande im Osten zurückgeworfen. Der aber- 
malige Verlust eines Krieges und die darauf folgenden 
Abtretungen waren tötliche Stösse für das Ansehen des 
Reichsoberhauüpites in Franken. Selbst dass ein Erzherzog 
in Würzburg seine Residenz aufschlug, hätte, wenigstens 
für die nächste Zeit, Oesterreich noch nicht wieder nennens- 
werten Einfluss im Kreise verschaflt. Bayern wünschte 
Hardenberg auf Eichstädt zu beschränken. Die übrigen 
bisher bayerischen Lande in Franken, von Würzburg ab- 
gesehen, sollte Preussen an sich nehmen.? Für den König 
hätte die Verdrängung Bayerns eine entscheidende Macht- 
1. In der Denkschrift vom ı. Jan, 1806. — In der Denkschrift 
vom 30, Dez. 1805 hatte er bedeutend höhere Forderungen auf- 
gestellt, die sich im wesentlichen mit denen seines Memoires vom 
13. Nov. 1797 decken. 
2. Denkschrift Hard, vom ır1, Jan. 1806: Ranke IL, 417 ff. 
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