Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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nicht stören.! Bei der Abfassung der Instruktion wurde 
der in der Mitte stehende Vorschlag Finckensteins zur 
Richtschnur genommen. Demnach sollten Bamberg und 
Würzburg gemäss der Augustkonvention vollständig an 
Oranien ausgehändigt werden, So dass für Friedrich 
Wilhelm II. — er war eben seinem Vater gefolgt — in 
Franken nur kleine Gebiete, eine Abrundung, übrig blieben, 
er sich im übrigen aber in Westfalen umschauen musste. 
Das Ministerium unterschied damals hinsichtlich der 
Forderungen Frankreichs vier Stufen und nahm in allen 
vier Fällen bereits Entschädigungen für Preussen in Aus- 
sicht.? Als selbstverständlich galt dabei, dass alle Bene- 
fizien, welche in Norddeutschland und zwischen den 
preussischen Grenzen, der Nordsee, dem Rhein und Franken 
lägen, an den König oder an Häuser fielen, die an dessen 
Interesse gebunden seien. Um die Gesandten über die 
Verhältnisse Ansbach -Bayreuths leicht aufzuklären, be- 
gleiteten zwei gewandte dortige Beamte, einem Wunsche 
les Kabinettsministeriums zufolge, die Bevollmächtigten 
des Königs auf den Kongress.® Datiert war die Instruktion 
vom 2. Dezember 17097. 
Im nächsten Monat verlangten die Franzosen das linke 
Rheinufer als erste Bedingung des Friedens.* Nach seinem 
Dezemberprogramm hätte jetzt Preussen fast ganz West- 
falen und mit Oranien den grössten Teil Frankens bean- 
spruchen müssen. Man hatte damals gehofft, gemeinsam 
mit dem Direktorium einen dem König vorteilhaften Aus- 
bau Deutschlands durchzuführen. Die republikanische 
Agyitation in Italien, die fortschreitende Revolutionierung 
ı. Schreiben von Alv. und von Fink. d. d. Berlin 21. Nov. 
1797; R. XI. 25 A. 
2. Hüffer: Rastatter Congress I, 79ff. * 
3. Lang: Memoiren! I, 298 f. 
4. Häusser? II, 160; Hüffer I, 87 f.; Sybel V2 (1882), 81.
	        
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