Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Geld vorzuschiessen, um kraft der finanziellen Ansprüche 
in politischen Fragen einen Druck auszuüben; nürnbergische 
Hypotheken sollten als Pfand dienen. Man wird des 
Ministers Aufrichtigkeit misstrauen, wenn er der städtischen 
Deputation, die eben bei ihm war, die Anregung zuschreibt,! 
oder wenn er kühl hinzufügt, das Darlehen solle nicht eher 
gewährt werden, als der Magistrat förmlichen Antrag beiihm 
stelle.2? Wollte Preussen sich einmischen, so war es in der 
That höchste Zeit. Schon konnte er melden, dass der 
Fiskal in Wien gegen die Stadt exzitiert sei,® dass man 
das Eintreffen einer Sequestrationskommission befürchte. 
Ihre Thätigkeit hätte sich nicht bloss auf Nürnberg er- 
streckt; sie konnte dem König für lange Zeit den Hass 
der Nachbarn zuziehen und verschärfte gewiss die nun 
einmal nicht in Güte beizulegenden Landeshoheitsstreitig- 
keiten.* 
Da der König sich der Stadt nicht bemächtigte, war 
es wertlos, das eigene (ı7eld deren Kassen anzuvertrauen. 
Man musste sogar besorgen, dass einem etwaigen Zusammen- 
bruch der städtischen Finanzen die vorgestreckten Gelder 
mit zum Opfer fielen. Das Ministerium gewahrte diese 
Möglichkeit. Gleichwohl wollte es alles Hardenbergs Gut- 
dünken unterordnen:? das Machtwort des Souveräns lehnte 
1. Vgl. die Berichte Schusters d. d. Nürnberg 30. Sept. u. 
2. Okt. 1796; R. 44 C. 94. 
2. Am 13. Aug. hatte Hardenberg einen darauf abzielenden 
Antrag der Vertreter des Genanntenkollegs abgelehnt, ebenso im 
Bericht vom 2. Sept. 
3. Bericht Jans an den Rat in Nürnberg d. d. Wien 24. Sept. 
1706, praes, 29. Sept.; K. A.: Lade C, LIV. 27. 
4- S. hiefür auch das früher angeführte Reskript des Kabinetts- 
ministeriums an Soden vom 23. März 1795, A. S. B. Alv. 
5. S. das nicht abgesandte Reskript vom 6. Okt.
	        
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