Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Der Rat hätte sich mit Freuden dem Kaiser in die Arme 
geworfen. 
Am 6. September brachte ein Kurier den Vertrag 
nach Berlin, Die Minister waren erstaunt, bisher von der 
Sache nichts gehört zu haben. Hardenberg hatte zwar 
am Ende des Juli die etwaige Besetzung Nürnbergs an- 
gekündigt; die Voraussetzung, unter der sie erfolgen sollte, 
ein Hilferuf einer Partei gegen die andere, hatte sich nicht 
verwirklicht. Als Bedingung weitergehender Pläne gab 
ar selbst damals die Ansicht des Königs über den Wert 
der Stadt an.! Der Bericht vom ı7. August erwähnt die 
zweimalige Vermittlung bei Jourdan und bringt eine Ent- 
schuldigung. wegen Ablehnung‘ eines angeblichen Unter- 
werfungsantrags vor.? Hardenberg hatte die Meinung 
ausgesprochen,* dass eine Einverleibung verfassungsmässig 
sei, wenn man Nürnberg in der Form einer Reichspfand- 
schaft als Hypothek übernehme. Das Ministerium warf 
aun die Frage auf, ob nicht einer Reichspfandschaft eine 
pure und simple Unterwerfung‘ vorzuziehen sei, da die 
Reichsgesetze diesem Modus das Wort redeten. Das Ent- 
scheidende sei jedoch, ob die finanzielle Lage der Stadt 
der Monarchie Vorteile biete; Hardenberg solle daher 
schleunigst Einzelheiten über diesen Punkt berichten; 
Friedrich Wilhelm werde dann einen Entschluss fassen.* 
Hardenberg war der Veberzeugung, dass sich trotz der 
ungeheueren Schuldenmasse der Besitz Nürnbergs wohl 
lohne. Seine Vorgesetzten hoffte er auch dazu zu bekehren, 
wenn er sie vor eine vollendete Thatsache stelle. 
Es war nicht das erste Mal, dass sein selbstherrliches 
Benehmen bei den Anhängern altpreussischer Disziplin 
I. Im Bericht vom 31. Juli 1796. 
2. Bericht Hard, d, d. Fürth 29. Sept, 1796; R. 50. n. 41—4. 
3. Bericht vom 29. Juli. 
4. Reskript vom 11, Aug.
	        
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