Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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eignete sich eine Neuerung bei der Steuererhebung. Die in 
der Stadt hergebrachte Hauptabgabe war die sogenannte 
Losung, eine einprozentige Vermögenssteuer. Ursprünglich 
nicht regelmässig erhoben, hatte die Bedrängnis der 
Finanzen nach dem dreissigjährigen Kriege dazu gezwungen, 
sie alle Jahre auszuschreiben.! Kurze Zeit, nachdem der 
Rat die Matrikularmoderation unbenutzt hatte verstreichen 
‘'assen, schritt er zur Erhöhung der Losung.*? Das Mittel 
arfüllte seinen Zweck nicht, Auch jetzt erreichten die 
Einnahmen nicht die Ausgaben, so dass der Rat das Ver- 
mögen der Einwohner einer immer schärferen Behandlung 
unterwarf. Um die Fehlbeträge des Budgets, die sich 
bereits auf 67000 Gulden im Jahre beliefen,? zu decken, 
schritt er schliesslich zur Erhebung der doppelten Losung, 
also einer zweiprozentigen Vermögenssteuer. Seit 1758 
blieb er bei diesem Satze.* Daneben wurde 1786 noch 
2ine Einkommensteuer eingeführt.” Ueberdies bestanden 
in Nürnberg sehr hohe indirekte Abgaben. Ein Nürn- 
berger Bürger, sagte man, müsse‘ dem Staate jährlich 
iber zwei Drittel seines Einkommens abgeben.® Die Ein- 
nahmen der Stadt, die früher in die Millionen gingen, be- 
irugen kurz vor 1790 nicht viel über 900 000 Gulden. Sie 
flossen zum Teil in das Staatsärar, die Zentralkasse, 
zum Teil in die Spezialkassen. Früher zog der 
Rat nach Bedarf auch aus den: Spezialkassen Summen 
1, 8 9 der Schrift: Geschichte des bürgerlichen Rats zu Nürn- 
berg, 1787, in R. 44 C. 676. — Rösel 652 ff, 
2. Hierüber beschwerten sich 1730 die Nürnberger Kaufleute 
>hne Erfolg beim Reichshofrat: 8 17 u, $ 32 der Schrift von 1787. 
3. Vortrag Forsters im Genanntenkolleg vom 16, März 1795, 
in R. XL 18 B. 
4. Nach der Schrift von 1787. 
53. $ 25 der Schrift von 1787. — Reicke 1008. 
6. 8 13 der Schrift von 1787; ähnlich in der Schrift „Die 
Bürger Nürnbergs an ihre deutschen Mitbürger“,
	        
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