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J. Hans Sachs.
Sein' Nahrung stets zusammenhält
Und spart in rechter Weis',
Auf daß, wenn nun das Alter ihn ergreife
Und sich sein Haar bedeck' mit Winterreife,
Die Kraft von ihm entschweife
Und Nahrung er nicht mehr gewinnen kann,
Er von zuvor erspartem Gut
Im Winter zehren kann.
J.
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Zum andern zeigt uns an die Grille
Ein'n jungen Mann nachlässig, träg' und faul,
Was ihm gewinnen beide Händ',
Vernascht das eine Maul.
Verzehrt die Jugend in Mutwillen,
In Trägheit, Spiel und arger Buhlerei,
Und meint, wer nicht sein Gut verpraßt,
Ein filz'ger Geizhals sei.
Wer also thut in Jugend jubilieren,
Den thut im Alter nach der Sonne frieren,“*
Dann wird ihn erst vexieren
Die Armut, die mit Sorg' und Not ihn schlug;
So muß er in dem Alter erst
Nähen am Hungertuch.* —
5. Der Abt im Wildbad. 20. Jan. 1537.
In dem Hofton Jörg Schillers.
Es war ein Abt im Bayherland,
Und sein' Abtei ist weit bekannt,
Sie ist genannt Rauschhofen;*
Der aß und trank das Allerbest',
Daß er ward feist und wohlgemäst,
Groß wie ein Kachelofen.