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Dritter Abschnitt. Tafeln zur Geschichte des Stadthaushaltes. 755
der — wie früher nachgewiesen!) — den jährlichen Durchschnittsbedarf
pro Kopf der Bevölkerung darstellt, bei niedrigstem Preisstand in der
ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts schon durch zwölftägige Arbeit,
in der zweiten des achtzehnten dagegen nur durch fünfundzwanzigtägige
Arbeit erworben werden konnte, während ein Liter Bier im Jahre 1790
im allgemeinen nicht mehr Schweils kostete als im Jahre 1434. Als das
goldene Zeitalter des Nürnberger Lohnarbeiters erscheint die zweite Hälfte
des siebzehnten Jahrhunderts, wo die Menschenverluste des Dreifsigjährigen
Krieges den Preis der Arbeit noch über den Stand des fünfzehnten Jahr-
hunderts hinaus gesteigert hatten. Nicht zu ersehen ist aus unserer Tafel
freilich, dals diese Wertzunahme nur in Beziehung auf die primitivsten
Nahrungsmittel wirksam war; denn die Preissteigerung, welche der Krieg
für alle gewerblichen Erzeugnisse zur Folge hatte, und die in amtlichen
Feststellungen allein für die Zeit von 1623 bis 1640 auf dreißig bis
sechzig Prozent angegeben wird”), konnten wir in unsern Aufstellungen
ebensowenig berücksichtigen, wie die Preisentwicklung der feineren Lebens-
bedürfnisse überhaupt.
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Dritter Abschnitt.
Tafeln zur Geschichte des Stadthaushaltes.
Einleitung.
Die Geschichte des Nürnberger Rechnungswesens, aus der wir im
vorhergehenden Abschnitt die wichtigsten Momente herauszuheben ver-
suchten, zeigt, wie vielfältig bedingt der Wert des in den Registern ent-
haltenen Zahlenmaterials ist. Vorsicht bei seiner Benutzung ist daher
dringend geboten. Trotzdem bleibt es aber noch lehrreich genug, und die
Möglichkeit, einen kontinuierlich sich entwickelnden Stadthaushalt in seinen
ziffernmäfsigen Ergebnissen durch vier Jahrhunderte verfolgen zu können,
bietet sich nicht so häufig, als dafs es sich nicht der Mühe verlohnte, den
Inhalt der Register näher ins Auge zu fassen.
Aus dem Zustand der Quellen ergeben sich für seine Darstellung vier
Epochen: -
1) Vergl. oben Seite 255, Anm, 3.
2) Vergleiche die sehr interessanten Preistarife für die Schmiede und Sattler
in Nbg. KA. Repertorium 79, Seite 112, Nr. 252.
