fullscreen: Alt-Nürnberg

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Zu den 200000 fl. für den Markgrafen kamen noch ansehnliche 
Posten, welche die Stadt für Ehrengeschenke an den markgräflichen 
Bevollimächtigten, an die Städteabgeordneten u. s. w. zu bestreiten 
hatte. Im ganzen wird der Schaden der Stadt Nürnberg durch die 
ebenwöchentliche Belagerung von Johann Müllner auf 1800000 fl, 
— —— 
Jeheuern materiellen Schaden, welcher für den Gemeindehaushalt auf 
—D0—— schwersten Folgen hatte, mußte das durch die 
Umstände aufgezwungene Zurückweichen vor der brutalen Gewalt 
'n der Bürgerschaft die bittersten Empfindungen erregen, wobei das 
Bewußtsein, nach Kräften Widerstand geleistet zu haben, immer nur 
ein schwacher Trost sein konnte. 
Während der sieben Wochen, in welchen der fürstliche Mord— 
brenner vor Nürnberg lag, hatte derselbe noch Zeit und Streitkräfte 
genug, um auch die benachbarten Stifter Bamberg und Würz— 
hurg zu drangsalieren und auszuplündern. Der Markgraf hatte 
nach seinen eigenen Worten von den Fürsten den Auftrag, „dem alten 
Pfaffen in Bamberg weidlich ins Maul zu greifen.“ Nachdem seine 
Streifscharen eine Menge bambergische Ortschaften ausgeplündert und 
nachdem er den Bischof selbst bis aufs äußerste geängstigt, erpreßte 
er von diesem in dem Friedensvertrag vom 19. Mai die Abtretung 
oon 20 Ämtern und die Summe von 80000 fl. — Nicht viel besser 
ging es dem Bischof von Würzburg; derselbe mußte gemäß dem 
Vertrag vom 21. Mai 220000 fl. bar bezahlen und eine Schuld 
des Markgrafen von 350000 fl. übernehmen. Außerdem mußten 
die Gebrandschatzten in die Hände der markgräflichen Günstlinge und 
Helfershelfer ansehnliche Summen fließen lassen. 
So hatte der Markgraf im Laufe weniger Wochen außer den 
oielen anderen Brandschatzgeldern von den drei fränkischen Ständen 
Nürnberg, Bamberg und Würzburg die Summe von 870000 fl. 
erpreßt, weite Landschaften verwüstet, Tausende von Menschen ins 
Elend gestürzt und das gehaßte stolze Nürnberg gedemütigt. Und 
dies alles zum Trotz der obersten Reichsgewalt, zum Trotz seiner 
eigenen Bundesgenossen, zum Hohn aller Grundsätze der Gerechtigkeit 
und Menschlichkeit und unter dem Aushängschild der Religion und 
Freiheit. Als Sieger und Triumphator ritt er durch das in Angst 
und Schrecken vor ihm erbebende Frankenland; doch 
Triumphe sind wie Niederlagen, 
Wenn ihre Frucht besteht in Klagen 
Und grenzenlosem Haß der Welt. 
Der strenge Befehl des Nürnberger Rats, der zugleich mit dem 
Friedensschluß verkündet wurde, nichts Übles über den Markarafen 
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