Volltext: Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit

— 157 — 
i kro⸗ 
ischof 
aiser⸗ 
ulung 
einer 
Da 
ließ, 
g bei 
wurde 
ehmen 
dönige 
Stadt 
ssabeth 
glirche 
Gäste, 
an⸗ 
in der 
r war, 
er noch 
ihrer 
Burß⸗ 
tattge⸗ 
elleicht 
heiden 
gegen⸗ 
lößchen 
), mit 
uf dem 
jetzigen 
azte sih 
zohnuns 
riß c3. 
des wit 
vütenden 
8 diet 
hskirch 
Puͤrn 
begraben worden. Die Sensenschmiede ferner sollen in Folge dieser That, 
aus Furcht vor der Rache des Burggrafen, von Nürnberg weg⸗ und 
nach Donauwörth gezogen, den Bürgern der Vorstadt aber jedem ein 
jährliches Sühnegeld von J Hellern auferlegt worden sein. Wie schon 
erwähnt, ist nicht der geringste historische Nachweis für die Wahrheit 
dieser Geschichte aufzufinden, und schon Müllner bezeichnet sie in seinen 
Annalen als unbegründete Sage. Denn einmal stimmt die Erzählung 
nicht mit der Genealogie der Burggrafen, und dann haben die Burg—⸗ 
grafen weder bei der Jakobskirche ein Jagdschloß besessen, noch auch 
sind Mitglieder des burggräflichen Hauses in der Jakobskirche begraben 
worden. Endlich wissen wir, daß schon durch die Belehnungsurkunde 
König Rudolfs, vom Jahre 12783, den Burggrafen das Recht, einen 
Zins von jeder Hofstatt der Lorenzer Seite zu erheben, bestätigt wurde. 
Ob irgend etwas wahres an der Geschichte ist, wissen wir nicht. Im 
Volke wurde sie jedenfalls geglaubt. In der früheren Wirtschaft zum 
Mondschein auf dem sogenannten Most sind noch die Spuren eines 
Wandgemäldes zu finden, welches die traurige Begebenheit darstellt, 
und von dem sich eine Kopie in Wasserfarben auf der Nürnberger 
Stadtbibliothek befindet. Die Kostüme auf diesem Gemälde gehören dem 
18. Jahrhundert an und zeigen somit seine späte Entstehungszeit an. 
Im Jahre 1298 brach in ganz Franken eine furchtbare Juden⸗ 
verfolgung aus. In Rothenburg ob der Tauber, so erzählte man sich 
schaudernd, hätten die Juden eine Hostie im Mörser zerstampft, aus 
der Blut geflossen sei. Ein fränkischer Bauer, nach andern ein Edel— 
mann, Namens Rindfleisch, trat auf, der sich von Gott gesandt glaubte, 
alle Juden auszurotten. Er gewann großen Anhang unter dem 
Volke und zog mit einem starken Haufen, von dem jeder Einzelne der 
festen Meinung war, mit der Bekehrung, oder, wenn diese nicht auf 
gütlichem, in den meisten Fällen aber gewaltsamem, Wege zu erzwingen 
war, mit der Ermordung eines Juden sich den Himmel zu erwerben, 
durch das ganze Frankenland, allenthalben die gräulichsten Thaten an 
den Juden ohne Unterschied des Geschlechts und des Alters verübend. 
Von dieser Judenverfolgung, die bis zum Jahre 1807 anhielt, trotz⸗ 
dem der Kaiser und die Obrigkeiten der Städte die Juden zu schützen 
trachteten, werden die entsetzlichsten Gräuel berichtet. In manchen 
Städten, wie in Würzburg, wurden die Juden mit Weib und Kind 
völlig ausgetilgt, man erschlug sie oder verbrannte sie in Masse, indem 
man sie in ihre Häuser oder in die Synagogen zusammentrieb. Es 
kam so weit, daß die geängsteten Juden selbst ihre Häuser anzündeten 
und sich mit Weib und Kind in die Flammen warfen, um den Qualen 
zu entgehen, mit denen sie von den Fanatikern bedroht wurden,.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.