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begraben worden. Die Sensenschmiede ferner sollen in Folge dieser That,
aus Furcht vor der Rache des Burggrafen, von Nürnberg weg⸗ und
nach Donauwörth gezogen, den Bürgern der Vorstadt aber jedem ein
jährliches Sühnegeld von J Hellern auferlegt worden sein. Wie schon
erwähnt, ist nicht der geringste historische Nachweis für die Wahrheit
dieser Geschichte aufzufinden, und schon Müllner bezeichnet sie in seinen
Annalen als unbegründete Sage. Denn einmal stimmt die Erzählung
nicht mit der Genealogie der Burggrafen, und dann haben die Burg—⸗
grafen weder bei der Jakobskirche ein Jagdschloß besessen, noch auch
sind Mitglieder des burggräflichen Hauses in der Jakobskirche begraben
worden. Endlich wissen wir, daß schon durch die Belehnungsurkunde
König Rudolfs, vom Jahre 12783, den Burggrafen das Recht, einen
Zins von jeder Hofstatt der Lorenzer Seite zu erheben, bestätigt wurde.
Ob irgend etwas wahres an der Geschichte ist, wissen wir nicht. Im
Volke wurde sie jedenfalls geglaubt. In der früheren Wirtschaft zum
Mondschein auf dem sogenannten Most sind noch die Spuren eines
Wandgemäldes zu finden, welches die traurige Begebenheit darstellt,
und von dem sich eine Kopie in Wasserfarben auf der Nürnberger
Stadtbibliothek befindet. Die Kostüme auf diesem Gemälde gehören dem
18. Jahrhundert an und zeigen somit seine späte Entstehungszeit an.
Im Jahre 1298 brach in ganz Franken eine furchtbare Juden⸗
verfolgung aus. In Rothenburg ob der Tauber, so erzählte man sich
schaudernd, hätten die Juden eine Hostie im Mörser zerstampft, aus
der Blut geflossen sei. Ein fränkischer Bauer, nach andern ein Edel—
mann, Namens Rindfleisch, trat auf, der sich von Gott gesandt glaubte,
alle Juden auszurotten. Er gewann großen Anhang unter dem
Volke und zog mit einem starken Haufen, von dem jeder Einzelne der
festen Meinung war, mit der Bekehrung, oder, wenn diese nicht auf
gütlichem, in den meisten Fällen aber gewaltsamem, Wege zu erzwingen
war, mit der Ermordung eines Juden sich den Himmel zu erwerben,
durch das ganze Frankenland, allenthalben die gräulichsten Thaten an
den Juden ohne Unterschied des Geschlechts und des Alters verübend.
Von dieser Judenverfolgung, die bis zum Jahre 1807 anhielt, trotz⸗
dem der Kaiser und die Obrigkeiten der Städte die Juden zu schützen
trachteten, werden die entsetzlichsten Gräuel berichtet. In manchen
Städten, wie in Würzburg, wurden die Juden mit Weib und Kind
völlig ausgetilgt, man erschlug sie oder verbrannte sie in Masse, indem
man sie in ihre Häuser oder in die Synagogen zusammentrieb. Es
kam so weit, daß die geängsteten Juden selbst ihre Häuser anzündeten
und sich mit Weib und Kind in die Flammen warfen, um den Qualen
zu entgehen, mit denen sie von den Fanatikern bedroht wurden,.