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Landauerkloster. Kunstschule.
schönen Miniaturen dann auch werthvolle alte Drucke,
wie z B. unter den Handschriften: eine Lex salica aus dem
12. Jahrhundert, ein Breviarium einer englischen Königin,
Tochter Karls VI. von Frankreich, mit Malereien, eine Bibel—
üäbersetzung in belgischer Sprache aus dem 15. Jahrhundert,
eine Missale des 16. Jahrhunderts mit herrlichen Miniaturen
von Glockendon, ein hebräisches Bibelmanuscript von 1291,
das berühmte höchst seltene jüdische Gebetbuch Machsor u. s. w.;
unter den alten Drucken: einen kostbaren Pergamentdruck
von Anton Koburger, einen Boccaccio von 1472, Meditationes
des Turrecremata von 1468, einen Homer von 1488, zehn
deutsche Bibelausgaben vor Luther ꝛc.; dann Autographa von
Huß, Regiomontan, Dürer, Luther, Melanchthon, Ulrich Hut—
ten, Dr. Eck, Thomas Münzer u. s. w. Die bedeutendsten
Seltenheiten sind in Glaskästen zur Beschauung ausgelegt,
ind die Stunden zum Besuch der Bibliothek Dienstag, Don—
nerstag und Sonnabend von 10—12 Uhr vormittags, für
Fremde auch an andern Tagen.
Das Landauerkloster (7) in der Nähe der Aegi—
dienkirche ursprünglich ein Brüderhaus für zwölf arme
Männer, welches 1501 von Mathäus Landauer gegründet
wurde, enthält jetzt bedeutend erweitert, seit 1833 die königl.
Kunstschule. Dieselbe besitzt viele Abgüsse von Antiken,
darunter die berühmten aeginetischen Kämpfer, welche ihr der
kunstsinnige Architect v. Haller vermachte, das Gypsmodell des
Dürer-Standbildes von Rauch ꝛc. Die Kapelle, 13078
erbaut, gehört mit zu den schönsten altdeutschen Bauwerken und
zeichnet sich durch einen seltenen Gewölbeschmuck und zwei
zierlich gewundene Säulen aus. Der Besuch der Kunstschule
ist stets gestattet. (Meldung beim Hausmeister) In dem
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