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mit ihm. Ich) denke, daß fowohl der Kranke wie
unfere Sewerföfaffe dabei beffer beraten find.“
„Sanz gewiß,“ fchrie der lange Foyt dazwifchen,
unfere Raffe fährt gut dabei, und ih Hab’S immer
gefagt: Der follte Borfteher fein!“ Und dabei Haıfchte
er wieder gewaltig in die Hände.
„Aber, Lieber Meifter Sachs,“ fuhr Spengler
fort, „Jhr Fönnt doch nicht jeden fremden, kranken
Sefellen bei euch anfnchnen und verpflegen. Und fo
denfe ich mir, Liegt hier doch ein befonderer Fall vor.
Wollt ihr uns nicht darüber Auffchluß geben?”
„Nun wohl,“ entgegnete Hans Sachs, „eg liegt
diefem Falle allerdings ein befonderer Umftand zu
runde. Ih fpreche nicht gerade gern davon, weil
id mich dabei als einen böfen Schuldner bezeichnen
muß, der nicht zahlt, bis er ernftlid) an feine Zufage
gemahnt wird. Doch ich will nicht beffer erfheinen,
als ich bin, und fo follt ihr denn die Sache Hören.
Heut vor acht Tagen, als am Borabend des hei:
heiligen Weihnachtefeftes, faß ich mit den Meinigen
vergnügt in der warmen Stube, E$ begann gerade
zu dunkeln, der Schnee fiel draußen in dichten Floden
Hernieder, und ein fcharfer Wind nötigte jeden, der
auf der Straße dahinging, befchleunigten Schritts
feiner Wohnung zuzueilen. Durch meine Seele tönte
der Jhöne Spruch: „„HGeute follt ihr miffen, daß der
Herr fommen wird, ung zu erlöfen, und morgen werz