Volltext: Hans Sachs

Jnprer 
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det ihr feine Herrlichkeit fehen.““ Die Liebe und Er. 
barmung Sotte8 gegen ung arme Sünder bewegte tief 
mein Herz und ich fühlte mid in Slanz diefer Gottes 
liebe Hochbegnadigt und befeligt, alfo daß ih Dr. Luthers 
Wort verftehen und fafjjen konnte, wo er fagt: Daß 
Sottes Sohn ift Menfch worden, ift eine foldhe Ehre, 
daß wenn einer ein Engel wäre, wünfdhen möchte, ein 
Menfcdh zu fein, um rühmen zu fönnen: Mein Fleifch 
und Blut figet über alle Engel. Und id) gedachte der 
weitern Worte Luthers, daß das hohe SCrempel des 
Sohnes Gottes, den droben die Engel anbeten und 
der fih dennoch zu uns hHeruntergelafjen hat und wie 
ein Bettler geboren worden ft, uns bewegen und frei: 
ben fol, daß wir von Herzen auch andern Leuten 
gern helfen und dienen, ob e8 uns gleich fauer würde, 
Und während ih das fo überdachte, wich plöblich alle 
Heiterkeit aus meiner Seele, etwa8 mir unklares 
lagerte wie eine finftere Wolfe auf mir, wie ein dunk- 
ler Schatten, und ih fühlte mid) bald eben fo be: 
laftet und niedergedrückt, als mir vorher Leicht und 
wohl gewefen war, Ja, ich Hätte faft weinen mögen, 
und wußte doch nicht weshalb, Da Hopfte c8 an 
meine Zhür, Id Sffnete hHaftig. Ein fremder Schuh: 
madhergefelle ftand draußen und murmelte eintönig 
feinen Sruß. Ih nötigte ihn, in die Stube zu kom: 
men; da erzählte er nun, daß er feit vielen Wochen 
umbergelaufen fei, weil er nirgend8 Arbeit gefunden,
	        
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