Inhaltsverzeichnis: Hans Sachs

den 
zZ 
ln 
AR 
Ind 
X 
TA_ 
117 
1en 
er. 
al. 
Alt 
ven 
4 
9. 
za] 
ind 
m 
A]1 m 
“en 
{er 
ing 
sen 
nen 
nen 
JTer 
19, 
ille 
Hans Sachs. 
aus dem Schoosse der Handwerker eine eigene Fastnacht- 
3pielerzunft herausbildete, der, wie aus der grossen Zahl 
seiner Fastnachtstücke vielleicht zu schliessen erlaubt ist, auch 
Hans’ Sachs angehörte... Gab es unter ihnen nur wenige, welche 
Fastnachtspiele zu dichten verstanden, so wird die Zahl der 
‚ustigen Gesellen, die sich bei der Aufführung betheiligten, um 
so grösser gewesen sein. Wie die Meistersänger, hatte diese 
esellschaft eine besondere Herberge. 
Jene possenhaften Stücke übten einen so grossen Zauber 
auf die Zuschauer, dass die Kirche, um ihr Publikum nicht Zu 
verlieren, sich herbeiliess , komische Scenen in ihre geistlichen 
Stücke einzulegen. So begann das ernste Drama sich zu ver- 
weltlichen und vermöge einer durch die Kunst vollbrachte Sä- 
sularisation sich allmählich von der Kirche abzulösen. 
Es ist nun ein besonderes Verdienst Hans Sachsens, dass 
er diesen Prozess nicht wenig beschleunigte, indem er zahlreiche 
dramatische Werke jeder Art schrieb, die er unter persönlicher 
Betheiligung von geeigneten, meist wohl jüngeren Handwerkern 
ıufführen liess. Dabei blieb er bei der blossen Rede und Be- 
'rachtung, wie sie die Mysterien und Moralitäten*) aufwiesen, 
nicht stehen, sondern fing an, die Handlung zu entwickeln, die 
wir daher halb erschlossen, wie das Hühnchen in dem bebrü- 
‚eten Ei, vor uns sehen. So verdient er Gervinus’ grosses Lob, 
der von ihm sagt: „Kr ist in gewissem Sinne ein Reformator 
in der Poesie so gut, wie Luther in der Religion, wie Hutten 
ın der Politik.“ Auch griffen seine Stücke weit über Nürnberg 
hinaus; haben wir doch das ausdrückliche Zeugniss, dass seine 
Tragödien in Wien gegeben wurden. 
Der Dialog ist in den Mysterien häufig nichts Anderes, 
als ein aneinandergereihtes Selbstgespräeh; bei Sachs dagegen 
änden wir einen wirklichen Austausch der Gedanken, und die 
Reden sind nicht mehr Zweck, sondern dienen als Mittel, die 
Begebenheit darzustellen und verschieden angelegte Charaktere 
in Konflikt zu bringen. Zugleich gibt er bisher nicht in Vebung 
yzewesene Vorschriften, die sich auf Geberdespiel, Redeton. thea- 
fe, 
ah 
*) Stücke, in denen Tugenden und Laster personifizirt auftreten.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.