fullscreen: [Malerische Ansichten und Prospecte um Nürnberg]

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und Bruder von seinem schweren Leiden gnädig 
erloste, mußte ich den Thron der Väter besteigen. 
Gegen meine Neigung schritt ich zur Krönung in 
tiefster Demut, um Preußen mit seinen neuen 
Institutionen die irdische Macht zu vergegen— 
wärtigen, die zu dessen Heil fest bestehen müsse. 
Diese meine gewissenhafte Überzeugung hat mich 
geleitet und gestählt in schweren Kämpfen, die ich 
mit jenen neuen Institutionen jahrelang zu be— 
stehen hatte. 
Diese Kämpfe haben mich tief erschüttert, 
weil ich sstandhalten mußte gegen ein wirres 
Andräugen gegen jene irdische Macht, die 
ich nicht aus den Händen geben durfte, wenn 
Preußens Geschichte nicht aufgegeben werden 
follte. Ich vergebe allen, die wissentlich und 
unwissentlich sich meinen auf Gewissensüber— 
zeugung begründeten Absichten zum Wohle des 
Vaterlandes entgegensetzten, um die Macht der 
Krone zu schmälern und die Herzen der Preußen 
derselben zu entfremden. 
Vergessen mögen es aber meine Nachkommen 
nicht, daß Zeiten möglich waren, wie die von 
18615661 In dem Jahre, welches heute schließt, 
hat sich Gottes Gnade in einer Art über Preußen 
ergossen, die für so viel Erduldetes reichlich ent— 
schädigt. In Demut erkenne ich diese göttliche 
Gnade, die mich ausersehen hat, in meinem vorge— 
rückten Alter eine Wendung der Verhältnisse herbei— 
zuführen, die zum Heil des engeren und weiteren 
Vaterlandes bestimmt zu sein scheint. Das Werk— 
zeug, so Großes zu erreichen, die Armee, steht 
unübertroffen in diesem Augenblick vor der Welt. 
Der Geist, der sie beseelt, ist der Ausdruck der 
Gesittung, die eine sorgliche Hand meiner er— 
habenen Vorfahren der Nation anerzogen hat. 
Die Armee finde in allen ihren Teilen in dieser
	        
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