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ernsten Scheidestunde desJahres meinen Herzens
dank für die Hingebung und Aufopferung, mit der
sie meinem Rufe folgte und vor meinen Augen
siegte — ein Erlebnis, für das ich Gott meinen
demütigen Dank stammle!
Aber ganz Preußen finde hier meinen könig—
lichen Dank für die Gesinnung, die es in diesem
denkwürdigen Jahre an den Tag legte! Wo solche
Vaterlandsliebe sich zeigt, da ist der gesunde Sinn
vorhanden, der Nationen groß macht, und darum
segnet sie Gott sichtlich Meinen heißesten Dank
finden alle hier, die mir halfen, durch schwere
Zeiten zu dem Lichtpunkte dieses Jahres zu ge—
langen.
Möge Gottes Segen immer auf Preußen
ruhen und Preußen sich dieses Segens würdig
zeigen! Möge mein Sohn und seine Nachkommen
solches Volk und solche Armee um sich sehen und
durch besonnenes, zeitgemäßes Fortschreiten das
Wohl und Gedeihen beider sorglich fördern und
Preußen die Stellung sichern, die ihm von der
Vorsehung sichtlich angewiesen ist! Das walte
GBott in seiner Gnade! Mitternacht! 66-ÿ67.
Wilhelm.“
Großes hatte der König erlebt. Noch Größeres war ihm
beschieden.
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5.
4. Der Beldenbkaiser.
1866 1871.
Was Friedrich Wilhelm JIV. während seiner Regierung
vergeblich erstrebt hatte, die Einigung der norddeutschen Staaten
unter Preußens Führung, das hatte König Wilhelm durch die
Gründung des norddeutschen Bundes erreicht. Am 24. Februar 1867