Volltext: Preussens Politik in Ansbach-Bayreuth

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Republik willen hatte Haugwitz nicht von dem Vertrage 
abgeraten. Der König hatte den Mächten mitgeteilt, dass 
er, weil er die Verwicklung nicht habe ausnützen wollen, 
den Wünschen Nürnbergs nicht entsprochen habe,! Aehn- 
liche Aufschlüsse hatte man in die Presse lanciert.” Im 
Gefolge von Nachrichten, die aus Russland eintrafen, 
forderte Friedrich Wilhelm das Kabinettsministerium auf,® 
Hardenberg‘ fest in der Hand zu behalten, damit er, so 
zut gemeint auch seine Absichten seien, sich nicht von 
neuem zu kompromittierenden Schritten hinreissen lasse. 
An Annahme von seinen Vorschlägen war nicht mehr zu 
denken; vielmehr ergingen an die Gesandten im Ausland 
Reskripte,* welche seine Desavouierung wiederholten. 
Mit der Verwaltung Nürnbergs hätte Preussen ein 
Recht sich angeeignet, dass bisher niemand dem Reichs- 
aberhaupt streitig gemacht hatte.* Aber das Vor- 
zehen des Königs hätte doch die Bedeutung‘ des blossen 
Präzedenzfalles übertroffen. Es war ein Unterschied, ob 
hatte den Findruck, dass Carnot die Einverleibung Nürnbergs als 
sine Frage der allernächsten Zeit ansehe (Bericht von Sandoz d. d. 
Paris 4. Sept. 1796, praes. 14. Sept.). Dagegen machte Delacroix 
allerlei Bedenken geltend. Er wollte die deutschen Reichsstädte 
als Schwesterrepubliken betrachten, die an eine Monarchie nicht 
überlassen werden dürften (ebda). — Vgl. auch Jourdan: Memoires 305. 
I. Instruktion an Lucchesini, Sandoz, Tauentzien u. an Balan 
in London d, d. Berlin 12. Sept. 1796; R. XL. n. 89. Vol. III. 
2. Artikel der Hannöverschen Zeitung d. d. Berlin 16. Sept. 
1796; K.-A.: Lade 45 No. 7. 
3. Eigenhändiges Postskript vom 16, Sept. 1796 zur Genehmi- 
zung der Autwort auf das Schreiben Katharinas an den König vom 
Aug.: R. XL 139 B. 
4. An Lucchesini, Sandoz, Tauentzien u. Balan d. d. Berlin 
23. Sept. 1796, ad contras. Finck., Alv., Haugw.; R. 50. n. 41—4. 
5. J. J. Moser; Von dem Reichs-Ständischen Schuldenwesen I 
(1774), 691 ff.
	        
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