Gemeinnützige Anstalten, Armenwesen und Wohltätigkeit
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4. Zu den Stiftungen für verunglückte Feuerwehrmänner und
ihre Hinterbliebenen. Der Techniker Gustav Lauer hat in seinem Testament
der Feuerwehr J ooo M vermacht und davon die Hälfte mit 500 4 obiger Stiftung zugewendet.
5. Zu dem Stammvermögen für örtliche Wohltätigkeitszwecke
der Armenpflege. Die verstorbene Gutsbesitzerswitwe Babette Friederike Schneider
hat der Stadtgemeinde Nürnberg zu Zwecken der öffentlichen Armenpflege testamentarisch
2806,33 . vermacht. Dieses Kapital wurde obiger Vermögenskasse einverleibt.
Verwendung der Erträgnisse.
Die Verwendung der Erträgnisse der Wohltätigkeitsstiftungen erfolgte stets stiftungs—
gemäß und bietet keine Veranlassung zur Mitteilung belangreicherer Einzelheiten.
Eine allgemeine Übersicht der für die einschlägigen Zwecke ausgegebenen Beträge ist im
Teil dieses Berichtes „Ergebnisse der Gemeinderechnungen“ zu finden.
Größere Unternehmungen und Ausgaben für Bauausbesserungen aus Stiftungsmitteln.
Für Bauausbesserungen und größere Unternehmungen wurden aus Stiftungsmitteln ausgegeben:
aus den Bereinigten Armenpflegestiftungen 13 394 M, darunter für Instandsetzung einer Woh—
nung im BHerrenhaus des Rohlederergartenanwesens 3 138 M, für Herstellung von Stuckdecken
und Eichenriemenböden im Vorisstift 1 607 M, für Wiederinstandsetzung der Ufer zweier Stif—
tungsgrundstücke 1 569 und für den Unterhalt der Stiftungsgebäude in Kalbensteinberg,
Wengen, Schwimbach, Obermichelbach, Beitsbronn und Allerheiligen 4976 ; aus der Be—
triebsrechnung des Rohlederergartenanwesens 1 788 ; aus der Betriebsrechnung der Maut—
halle 1666 ; aus den Vereinigten Kranken- und Ortsarmenpflegestiftungen 8 206 M, darunter
für Wiederinstandsetzung der Ufer zweier Stiftungsgrundstücke 1310 M, für Instandsetzung
einer Wohnung im Hause Wolfsgasse Nr. 3: 1 182.0, für den Anstrich einer Hausfassade im Seba—
stianspital 799 und für Vergrößerung der Räumlichkeiten des städtischen Arbeitsamtes 727 40;
aus den Findel-und Waisenhausstiftungen 2 723 M,; aus der Elisabethahospitalstiftung 455 43;
aus der Georg Matthias und Karoline Klein'schen Brennmaterialienstiftung als Teilzahlung
für den Anschluß des ehemals Krafft'schen Hauses an die Sammelheizung des neuen städtischen
Amtsgebäudes 2 032 ; aus der Johann Wilhelm Spaeth-Stiftung 298 M.
Stiftungswaldungen. Die Baron von Rieterschen Stiftungswaldungen
bei Kalbensteinberg bestehen in zwei Parzellen mit einer Gesamtfläche von 92, 1359 ha,
einem jährlichen Hauptnutzungsetat von 380 Festmetern und einem Zwischennutzungsetat
von 35 Festmetern.
Die Fällungsergebnisse des Jahres 1910 waren folgende: 172,86 Festmeter Bau- und
Nutzholz, 161,19 Festmeter Brennholz, 36,83 Festmeter Stockholz und 56,60 Festmeter Wellen—
holz. Die Streunutzung ergab 85 Ster mit einem Erlöse von 188 M. Aus der Verpachtung
der Jagd wurden 50 M vereinnahmt. Die Ausführung der Kulturen, bestehend in Aussaat von
6 kg Fohren- und 2kg Fichtensamen und Auspflanzung von 3 700 Fichten- und Fohrenpflanzen,
erforderte eine Ausgabe von 80,78 . Aus Wegreparaturen erwuchs ein Aufwand von 101 4.
Die Gesamtfläche der Stiftungswaldungen'des Heiliggeistspitales
bei Simonshofen beträgt 364,565 ha. Eine AÄAnderung am Flächeninhalte ist im Laufe
des Berichtsjahres nicht vorgekommen.
Die 14, zumeist sehr weit voneinander liegenden Walddistrikte sind den Steuergemeinden
Dehnberg, Hedersdorf, Neunkirchen am Sand, Simmelsdorf, Simonshofen und Veldershof
einverleibt.
Für die Wirtschaftsführung dieser Waldungen gelten die im Waldstandsrevisionsoperate
vom Fahre 190 bestimmten Wirtschaftsregeln. (Siehe Verwaltungsbericht 1900 S. 0ls ff.)
Über die Betriebsergebnisse des Jahres 1910 wird Nachstehendes berichtet:
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