Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. II. 89
Ein Stockfisch und ein halber Narre.
So dumm ist kein' in unsrer Pfarre.
Sie läßt sich überreden leider,
Schickt ihrem Manne Geld und Kleider,
Der schon ein Jahr gestorben ist,
Durch dieses Schülers arge List.
Ich reit' ihm nach, ihn zu erjagen
Und ihm das Fell dann voll zu schlagen;
Ich werf' ihn nieder auf das Feld
Und nehm' ihm wieder Kleid und Geld.
Dann reit' ich heim: da soll mein Weib
Die Fäuste spüren auf ihrem Leib,
Und blaue Augen soll es geben,
Daß ihre Thotheit sie merk' eben.
An ihr ist all mein Glück verdorben!
Ach, daß ich hab' um sie geworben,
Gereut mich alle meine Tagge;e;
Ich wollt', sie hätt St. Urbans Plage!“)
Die Bäuerin schreit draußen:
Sitz' auf, das Roß ist schon bereit.
Fahr' hin, Gott gebe dir Geleit!
(Sie gehen beide ab.)
der fahrende Schüler kommt mit dem Päckchen und spricht:
Wie günstig war das Glück mir heute,
Daß mir geriet so gute Beute;
Den Winter hab' ich wohl zu leben.
Mehr solcher Thörinnen müßt' 'es geben,
Die mich entsenden zum Paradeise!
Wie schlecht wär's, wären alle weise!
Potz Angst, ich sehe dort von weiten
Mir eilig einen Mann nachreiten.
O weh, der Bauer scheint's zu sein,
Er will mir nehmen das Bündel mein.
Das Bündelchen ich hier verstecke
Gleich hinter dieser Dornenhecke.
— AMAMAM—————“—“——O —
]
Trunkenheit.