Volltext: Nürnbergische Hesperides, Oder Gründliche Beschreibung Der Edlen Citronat/ Citronen/ und Pomerantzen-Früchte/

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Ersten Theils sechzehendes Capitel. 75 
cken koͤnnen / sondern endlich verderben muͤssen / aus der Ursache / damit es nicht 
gemein werde / da er doch das Geld davor gefischet hat. 
Noch ein anderer schlimmer Gesell / welcher sich wegen eines Verweises an 
seinem Herrn gerne raͤchen wolte / hat die schoͤnste traghare Weinstoͤcke in dem 
Garten / alle dermassen in dem Fruͤhling verschnitten / daß sie selbiges Jahr gant 
reine gFruͤchte getragen / und hat er sich damit zu entschuldigen gesuchet / daß n 
Stoͤcke in dem Winter allzusehr erfrohren waͤren; Ein anderer dergleichen Boͤß⸗ 
wicht hatte aus gleicher Ursach die Menge der schoͤnsten Roßmarin⸗Stoͤcke / wel⸗ 
che der Patron von ihme angenommen / und er darum vergnuͤget worden / aus 
Neid / auf einmal zu Grund gerichtet / indeme er in der Winterung bald zu viel 
bald zu wenig eingeheitzet / auf ein gleiches mir Suosnungder Fenster und Lufft ge⸗ 
bung gethan / und sich nachgehends solches verwegnen Bubenstuͤckes annoch of⸗ 
fentlich geruͤhmet / und sich daruͤber erfreuet hat / daß er seinem Herrn so artig betro⸗ 
gen habe. Findet man also sonderlich bey denen gemeinen Gaͤrtnern (wiewol auch 
viel gut / from /etreu und redlich sind viele dergleichen boͤse Thaten /ja sie reitzen auch 
ihre eigne Kinder zu solcher Boßheit / wovor sich die Gelernete billig scheuen / weil 
sie sonst von andern ihres gleichen nicht vor gut oten / sondern aller Orten An⸗ 
stoß wuͤrden leiden muͤssen / und wer solte wohl sich und das Seinige solchen boͤsen 
und schlimmen Leuten vertrauen ? Thun demnach diese Eltern sehr wohl / wann 
sie ihre Kinder fruͤhzeitig zur Schul halten / fuͤrnemlich in der Furcht Gottes / so 
dann im Lesen und Schreiben unterrichten lassen / und wann die Soͤhne zur Gaͤrt⸗ 
nerey Lust haben / in der Fremde be einem wohlerfahrnen gelehrten Gaͤrtner 
ruͤndlich anweisen lassen / woselbst sie nicht nur was die Zierlichteit der Gaͤrten 
din als auch die Cultur von vielerley raren Gewaͤchsen am besten begreiffen / 
und weil solche Gaͤrten gemeiniglich beruͤhmt / von vielen hohen und niedern Per⸗ 
sonen oͤffters besuchet werden / selbigen mit guter Manier und Hoͤflichkeit begegnen 
lernen / daß sie unter die Leute taugen / von jederman geliebet und gelobet wer⸗ 
du allenthalben unterkommen koͤnnen / und mit der Zeit einen guten Namen er⸗ 
werben. B 
Wie viele dergleichen boßhafftige Bubenstuͤcke solcher Ehr⸗ und GOttes⸗ 
vergessenen Gaͤrtner / bleiben eine Zeitlang verborgen / welche GOTT doch offt⸗ 
mals wunderlich entdecket / und hart bestrafft / wie ich mich dann eines Gaͤrtners / 
so bey einem werthen guten Freund in Diensten war / erinnere / welcher uͤber 40. 
Jahre seinem Herrn getreulich und redlich gedienet hatte / nachdeme er aber samt 
seinem Weib alt und unvermoͤglich worden / sein Sohn auch ein zimliches gekostet / 
und er sich nicht mehr fortzubringen wuste / trug er solches seinem Herrn / der ihm 
wie ich versichert bin / wegen langer und getreuer Dienste / nicht wuͤrde gelassen 
haben / zu eroͤffnen Scheu / sieng dann an / seine graue Haare mit Untreu und Dieb⸗ 
stal zu beflecken / und so wohl in dem Winter als Fruͤhling / die in Gefaͤßen in der 
Winterung stehende Gewaͤchse seines Herrn heimlich zu verkauffen / und zwar so 
listig / daß man solches nicht vermerckte / allein es wachte ihme das Gewissen auf / 
daß da er einsten in den Wald gienge / sich die Gurgel abschnitte / und also in Ver⸗ 
zweislung dahin sturb. Was wird wohl GOTT uͤber andere verhaͤngen / die bloß 
aus Boßheit ihre Herren bestehlen / wann dieses an einem solchen so viele Jahre 
getreuen Gaͤrtner geschehen / den der Mangel und die Armuth zu diesem Unterneh⸗ 
men getrieben haben. Besser thaͤten ja freylich die jenige / die agus Mangel der 
dee zu fernerer Arbeit untuͤchtig und von Mitteln ohne ihr Verschulden ent⸗ 
bloͤsete getreue Gaͤrtnere / wann sie solchen Mangel und Duͤrfftigkeit / nebst ihrem 
Unvermoͤgen / ihrem Garten⸗Herrn entdeckten / welcher dann ohne Gewis⸗ 
sens⸗Verletzung nicht ermangeln wuͤrde / wenigsten⸗ mit gutem Rath an vSan in 
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