Volltext: Deutschland in seiner tiefen Erniedrigung

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genug. Das Murren der Niederlande zog seine 
Aufmerksamkeit nicht minder an sich. War es Leo— 
pold demnach zu verdenken, wenn er die Fehde 
mit den Muselmännern abbrach, um das Auge 
auf andere wichtigere Gegenstände richten zu kön— 
nen? Irrthum ist es zu glauben, daß man in 
Frankreich von der Einsicht und Staatsklugheit 
dieses Monarchen, sich nur niedrige Begriffe ge— 
macht habe. Man war in Paris nicht wenig 
besorgt, es dürfe Leopold die von Lud— 
wig XVI. angenommene, die Königswürde so 
sehr herabsetzende neue Constitution, sich mißfal— 
len lassen. Doch nein, der Wiener Hof blieb 
dabei ruhig, und gab Frankreich die freund— 
schaftlichsten Gesinnungen zu erkennen. Die Zu— 
sammenkunft des Kaisers mit dem König 
von Preußen in Pillniz und die dort ver— 
abredeten Maasregeln, konnten Leopolds Fried— 
fertigkeit nicht zweideutig machen. Höchstwahr— 
scheinlich belebte sein Hintritt die Nationalver— 
sammlung in Paris, das bisherige Geheimniß 
der Boßheit weniger zu verdecken, und in Aus— 
führung der zum Untergange des Königs ge— 
faßten Entwürfe desto rascher zu Werk zu ge— 
hen. Die Jugend und Unerfahrenheit des ie— 
tzigen Kaisers kam ihnen wenigstens in so fer— 
ne
	        
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